Jesus zieht nach Jerusalem, um dort seinen "Weggang" zu vollenden. Das letzte Stück dieses Wegganges ist der Kreuzweg. Im Kreuzweg sind die entscheidenden Momente des Lebens Jesu zusammengefasst - was ihn betrifft - was uns betrifft.
Seit dem Mittelalter wurde es üblich, den Kreuzweg Jesu zu Fuß, betend und betrachtend nachzugehen. Durch das Errichten von 14 Kreuzwegstationen hat man später überall die Möglichkeit geschaffen, den Kreuzweg Jesu nachzuvollziehen.
Das Leben und Sterben Jesu soll bis "zu den Zehenspitzen" unsere Sinne durchdringen, damit wir ganz praktisch Teilhabe an Jesus und seiner Herrlichkeit bekommen und wieder leichter leben können.
Sein Weg wird mein Weg, wenn ich in seine Spuren trete. Kreuzweg beten, Kreuzweg gehen heißt: "sich eingehen" in das Leben und Sterben Jesu, um dadurch in seine Auferstehung zu gelangen.
Man kann den Kreuzweg gehen entlang der Bilder und Stationen, die man in den Kirchen und an vielen Wegen errichtet hat. Man kann den Kreuzweg gehen (etwa beim Spaziergang) auch ohne äußere Stationen. Man kann auch, besonders wenn man krank ist, die Stationen an sich vorüberziehen lassen und auf diese Weise eintreten in den Weg des Herrn.
z.B. vor der ersten Station: "Jesus wird zum Tod verurteilt".
Es ist nicht eine bloße Erinnerung an etwas Vergangenes. Es heißt nicht: Jesus wurde zum Tod verurteilt.
Es ist die Gegenwartsform: Jesus wird zum Tod verurteilt.
Es soll sich das bittere Leiden in dieser halben Stunde gleichsam neu vor unseren Augen abspielen.
Wir sollen es wie gegenwärtig miterleben, als werde Christus unter uns gekreuzigt. (Gal 3,1)
"Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich",
wobei die Knie gebeugt werden;
"Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst".