PSALMEN
101 - 150
Die Vorsätze eines Königs
1 [Ein Psalm Davids.] Von Gnade und Recht will ich singen; / dir, o Herr, will ich spielen.
2 Ich will auf den Weg der Bewährten achten. / Wann kommst du zu mir? / Ich lebe in der Stille meines Hauses mit lauterem Herzen.
3 Ich richte mein Auge nicht auf Schändliches; / ich hasse es, Unrecht zu tun, es soll nicht an mir haften.
4 Falschheit sei meinem Herzen fern; / ich will das Böse nicht kennen.
5 Wer den Nächsten heimlich verleumdet, / den bring ich zum Schweigen. Stolze Augen und hochmütige Herzen / kann ich nicht ertragen.
6 Meine Augen suchen die Treuen im Land; / sie sollen bei mir wohnen. / Wer auf rechten Wegen geht, der darf mir dienen.
7 In meinem Haus soll kein Betrüger wohnen; / kein Lügner kann vor meinen Augen bestehen.
8 Morgen für Morgen spreche ich das Urteil / über die Frevler im Land, / um in der Stadt des Herrn alle auszurotten, die Unrecht tun.
Das Gebet eines Unglücklichen
1 [Gebet eines Unglücklichen, wenn er in Verzweiflung ist und vor dem Herrn seine Sorge ausschüttet.]
2 Herr, höre mein Gebet! / Mein Schreien dringe zu dir.
3 Verbirg dein Antlitz nicht vor mir! / Wenn ich in Not bin, wende dein Ohr mir zu! / Wenn ich dich anrufe, erhöre mich bald!
4 Meine Tage sind wie Rauch geschwunden, / meine Glieder wie von Feuer verbrannt.
5 Versengt wie Gras und verdorrt ist mein Herz, / sodass ich vergessen habe, mein Brot zu essen.
6 Vor lauter Stöhnen und Schreien / bin ich nur noch Haut und Knochen.
7 Ich bin wie eine Dohle in der Wüste, / wie eine Eule in öden Ruinen.
8 Ich liege wach und ich klage / wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.
9 Den ganzen Tag schmähen mich die Feinde; / die mich verhöhnen, nennen meinen Namen beim Fluchen.
10 Staub muss ich essen wie Brot, / mit Tränen mische ich meinen Trank;
11 denn auf mir lasten dein Zorn und dein Grimm. / Du hast mich hochgerissen und zu Boden geschleudert.
12 Meine Tage schwinden dahin wie Schatten, / ich verdorre wie Gras.
13 Du aber, Herr, du thronst für immer und ewig, / dein Name dauert von Geschlecht zu Geschlecht.
14 Du wirst dich erheben, dich über Zion erbarmen; / denn es ist Zeit, ihm gnädig zu sein, die Stunde ist da.
15 An Zions Steinen hängt das Herz deiner Knechte, / um seine Trümmer tragen sie Leid.
16 Dann fürchten die Völker den Namen des Herrn / und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit.
17 Denn der Herr baut Zion wieder auf / und erscheint in all seiner Herrlichkeit.
18 Er wendet sich dem Gebet der Verlassenen zu, / ihre Bitten verschmäht er nicht.
19 Dies sei aufgeschrieben für das kommende Geschlecht, / damit das Volk, das noch erschaffen wird, den Herrn lobpreise.
20 Denn der Herr schaut herab aus heiliger Höhe, / vom Himmel blickt er auf die Erde nieder;
21 er will auf das Seufzen der Gefangenen hören / und alle befreien, die dem Tod geweiht sind,
22 damit sie den Namen des Herrn auf dem Zion verkünden / und sein Lob in Jerusalem,
23 wenn sich dort Königreiche und Völker versammeln, / um den Herrn zu verehren.
24 Er hat meine Kraft auf dem Weg gebrochen, / er hat meine Tage verkürzt.
25 Darum sage ich: Raff mich nicht weg in der Mitte des Lebens, / mein Gott, dessen Jahre Geschlecht um Geschlecht überdauern!
26 Vorzeiten hast du der Erde Grund gelegt, / die Himmel sind das Werk deiner Hände.
27 Sie werden vergehen, du aber bleibst; / sie alle zerfallen wie ein Gewand; du wechselst sie wie ein Kleid / und sie schwinden dahin.
28 Du aber bleibst, der du bist, / und deine Jahre enden nie.
29 Die Kinder deiner Knechte werden (in Sicherheit) wohnen, / ihre Nachkommen vor deinem Antlitz bestehen.
Ein Loblied auf den gütigen und verzeihenden Gott
1 [Von David.] Lobe den Herrn, meine Seele, / und alles in mir seinen heiligen Namen!
2 Lobe den Herrn, meine Seele, / und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:
3 der dir all deine Schuld vergibt / und all deine Gebrechen heilt,
4 der dein Leben vor dem Untergang rettet / und dich mit Huld und Erbarmen krönt,
5 der dich dein Leben lang mit seinen Gaben sättigt; / wie dem Adler wird dir die Jugend erneuert.
6 Der Herr vollbringt Taten des Heiles, / Recht verschafft er allen Bedrängten.
7 Er hat Mose seine Wege kundgetan, / den Kindern Israels seine Werke.
8 Der Herr ist barmherzig und gnädig, / langmütig und reich an Güte.
9 Er wird nicht immer zürnen, / nicht ewig im Groll verharren.
10 Er handelt an uns nicht nach unsern Sünden / und vergilt uns nicht nach unsrer Schuld.
11 Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, / so hoch ist seine Huld über denen, die ihn fürchten.
12 So weit der Aufgang entfernt ist vom Untergang, / so weit entfernt er die Schuld von uns.
13 Wie ein Vater sich seiner Kinder erbarmt, / so erbarmt sich der Herr über alle, die ihn fürchten.
14 Denn er weiß, was wir für Gebilde sind; / er denkt daran: Wir sind nur Staub.
15 Des Menschen Tage sind wie Gras, / er blüht wie die Blume des Feldes.
16 Fährt der Wind darüber, ist sie dahin; / der Ort, wo sie stand, weiß von ihr nichts mehr.
17 Doch die Huld des Herrn währt immer und ewig / für alle, die ihn fürchten und ehren; sein Heil erfahren noch Kinder und Enkel; /
18 alle, die seinen Bund bewahren, / an seine Gebote denken und danach handeln.
19 Der Herr hat seinen Thron errichtet im Himmel, / seine königliche Macht beherrscht das All.
20 Lobt den Herrn, ihr seine Engel, / ihr starken Helden, die seine Befehle vollstrecken, / seinen Worten gehorsam!
21 Lobt den Herrn, all seine Scharen, / seine Diener, die seinen Willen vollziehen!
22 Lobt den Herrn, all seine Werke, / an jedem Ort seiner Herrschaft! / Lobe den Herrn, meine Seele!
Ein Loblied auf den Schöpfer
1 Lobe den Herrn, meine Seele! / Herr, mein Gott, wie groß bist du! / Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet.
2 Du hüllst dich in Licht wie in ein Kleid, / du spannst den Himmel aus wie ein Zelt.
3 Du verankerst die Balken deiner Wohnung im Wasser. / Du nimmst dir die Wolken zum Wagen, / du fährst einher auf den Flügeln des Sturmes.
4 Du machst dir die Winde zu Boten / und lodernde Feuer zu deinen Dienern.
5 Du hast die Erde auf Pfeiler gegründet; / in alle Ewigkeit wird sie nicht wanken.
6 Einst hat die Urflut sie bedeckt wie ein Kleid, / die Wasser standen über den Bergen.
7 Sie wichen vor deinem Drohen zurück, / sie flohen vor der Stimme deines Donners.
8 Da erhoben sich Berge und senkten sich Täler / an den Ort, den du für sie bestimmt hast.
9 Du hast den Wassern eine Grenze gesetzt, / die dürfen sie nicht überschreiten; / nie wieder sollen sie die Erde bedecken.
10 Du lässt die Quellen hervorsprudeln in den Tälern, / sie eilen zwischen den Bergen dahin.
11 Allen Tieren des Feldes spenden sie Trank, / die Wildesel stillen ihren Durst daraus.
12 An den Ufern wohnen die Vögel des Himmels, / aus den Zweigen erklingt ihr Gesang.
13 Du tränkst die Berge aus deinen Kammern, / aus deinen Wolken wird die Erde satt.
14 Du lässt Gras wachsen für das Vieh, / auch Pflanzen für den Menschen, die er anbaut,damit er Brot gewinnt von der Erde /
15 und Wein, der das Herz des Menschen erfreut, damit sein Gesicht von Öl erglänzt / und Brot das Menschenherz stärkt.
16 Die Bäume des Herrn trinken sich satt, / die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat.
17 In ihnen bauen die Vögel ihr Nest, / auf den Zypressen nistet der Storch.
18 Die hohen Berge gehören dem Steinbock, / dem Klippdachs bieten die Felsen Zuflucht.
19 Du hast den Mond gemacht als Maß für die Zeiten, / die Sonne weiß, wann sie untergeht.
20 Du sendest Finsternis und es wird Nacht, / dann regen sich alle Tiere des Waldes.
21 Die jungen Löwen brüllen nach Beute, / sie verlangen von Gott ihre Nahrung.
22 Strahlt die Sonne dann auf, so schleichen sie heim / und lagern sich in ihren Verstecken.
23 Nun geht der Mensch hinaus an sein Tagwerk, / an seine Arbeit bis zum Abend.
24 Herr, wie zahlreich sind deine Werke! / Mit Weisheit hast du sie alle gemacht, / die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.
25 Da ist das Meer, so groß und weit, / darin ein Gewimmel ohne Zahl: kleine und große Tiere.
26 Dort ziehen die Schiffe dahin, / auch der Leviítan, den du geformt hast, um mit ihm zu spielen.
27 Sie alle warten auf dich, / dass du ihnen Speise gibst zur rechten Zeit.
28 Gibst du ihnen, dann sammeln sie ein; / öffnest du deine Hand, werden sie satt an Gutem.
29 Verbirgst du dein Gesicht, sind sie verstört; / nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin / und kehren zurück zum Staub der Erde.
30 Sendest du deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen / und du erneuerst das Antlitz der Erde.
31 Ewig währe die Herrlichkeit des Herrn; / der Herr freue sich seiner Werke.
32 Er blickt auf die Erde und sie erbebt; / er rührt die Berge an und sie rauchen.
33 Ich will dem Herrn singen, solange ich lebe, / will meinem Gott spielen, solange ich da bin.
34 Möge ihm mein Dichten gefallen. / Ich will mich freuen am Herrn.
35 Doch die Sünder sollen von der Erde verschwinden / und es sollen keine Frevler mehr da sein. / Lobe den Herrn, meine Seele! / Halleluja!
Ein Loblied auf den Herrn der Geschichte
1 Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an! / Macht unter den Völkern seine Taten bekannt!
2 Singt ihm und spielt ihm, / sinnt nach über all seine Wunder!
3 Rühmt euch seines heiligen Namens! / Alle, die den Herrn suchen, sollen sich von Herzen freuen.
4 Fragt nach dem Herrn und seiner Macht; / sucht sein Antlitz allezeit!
5 Denkt an die Wunder, die er getan hat, / an seine Zeichen und die Beschlüsse aus seinem Mund.
6 Bedenkt es, ihr Nachkommen seines Knechtes Abraham, / ihr Kinder Jakobs, die er erwählt hat.
7 Er, der Herr, ist unser Gott. / Seine Herrschaft umgreift die Erde.
8 Ewig denkt er an seinen Bund,/ an das Wort, das er gegeben hat für tausend Geschlechter,
9 an den Bund, den er mit Abraham geschlossen, / an den Eid, den er Isaak geschworen hat.
10 Er bestimmte ihn als Satzung für Jakob, / als ewigen Bund für Israel.
11 Er sprach: Dir will ich Kanaan geben, / das Land, das dir als Erbe bestimmt ist.
12 Als sie noch gering waren an Zahl, / nur wenige und fremd im Land,
13 und noch zogen von Volk zu Volk, / von einem Reich zum andern,
14 da ließ er sie von niemand bedrücken, / wies ihretwegen Könige zurecht:
15 Tastet meine Gesalbten nicht an, / tut meinen Propheten nichts zuleide!
16 Dann aber rief er den Hunger ins Land, / entzog ihnen allen Vorrat an Brot.
17 Doch hatte er ihnen einen Mann vorausgesandt: / Josef wurde als Sklave verkauft.
18 Man spannte seine Füße in Fesseln / und zwängte seinen Hals ins Eisen
19 bis zu der Zeit, als sein Wort sich erfüllte / und der Spruch des Herrn ihm Recht gab.
20 Da sandte der König einen Boten und ließ ihn frei, / der Herrscher der Völker ließ ihn heraus.
21 Er bestellte ihn zum Herrn über sein Haus, / zum Gebieter über seinen ganzen Besitz.
22 Er sollte die Fürsten lenken nach seinem Sinn / und die Ältesten Weisheit lehren.
23 Und Israel kam nach Ägypten, / Jakob wurde Gast im Lande Hams.
24 Da mehrte Gott sein Volk gewaltig, / machte es stärker als das Volk der Bedrücker.
25 Er wandelte ihren Sinn zum Hass gegen sein Volk, / sodass sie an seinen Knechten tückisch handelten.
26 Dann sandte er Mose, seinen Knecht, / und Aaron, den Gott sich erwählte.
27 Sie wirkten unter ihnen seine Zeichen, / im Lande Hams seine Wunder.
28 Er sandte Finsternis, da wurde es dunkel; / doch achteten sie nicht auf sein Wort.
29 Er verwandelte ihre Gewässer in Blut / und ließ ihre Fische sterben.
30 Ihr Land wimmelte von Fröschen / bis hinein in den Palast des Königs.
31 Er gebot, da kamen Schwärme von Fliegen / und von Stechmücken über das ganze Gebiet.
32 Er schickte ihnen Hagel statt Regen, / flammendes Feuer auf ihr Land.
33 Er zerschlug ihnen Weinstock und Feigenbaum / und knickte in ihrem Gebiet die Bäume um.
34 Er gebot, da kamen Schwärme von Grillen / und Wanderheuschrecken in gewaltiger Zahl.
35 Sie fraßen alles Grün in ihrem Land, / sie fraßen die Frucht ihrer Felder.
36 Er erschlug im Land jede Erstgeburt, / die ganze Blüte der Jugend.
37 Er führte sein Volk heraus mit Silber und Gold; / in seinen Stämmen fand sich kein Schwächling.
38 Bei ihrem Auszug waren die Ägypter froh; / denn Schrecken vor ihnen hatte sie alle befallen.
39 Eine Wolke breitete er aus, um sie zu decken, / und Feuer, um die Nacht zu erleuchten.
40 Als sie ihn baten, schickte er Wachteln / und sättigte sie mit Brot vom Himmel.
41 Er öffnete den Felsen und Wasser entquoll ihm, / wie ein Strom floss es dahin in der Wüste.
42 Denn er dachte an sein heiliges Wort / und an Abraham, seinen Knecht.
43 Er führte sein Volk heraus in Freude, / seine Erwählten in Jubel.
44 Er gab ihnen die Länder der Völker / und ließ sie den Besitz der Nationen gewinnen,
45 damit sie seine Satzungen hielten / und seine Gebote befolgten. / Halleluja!
Gottes Güte - Israels Undank
1 Halleluja! Danket dem Herrn; denn er ist gütig, / denn seine Huld währt ewig.
2 Wer kann die großen Taten des Herrn erzählen, / all seinen Ruhm verkünden?
3 Wohl denen, die das Recht bewahren / und zu jeder Zeit tun, was gerecht ist.
4 Denk an mich, Herr, aus Liebe zu deinem Volk, / such mich auf und bring mir Hilfe!
5 Lass mich das Glück deiner Erwählten schauen, / an der Freude deines Volkes mich freuen, / damit ich gemeinsam mit deinem Erbe mich rühmen kann.
6 Wir haben zusammen mit unsern Vätern gesündigt, / wir haben Unrecht getan und gefrevelt.
7 Unsre Väter in Ägypten begriffen deine Wunder nicht, / dachten nicht an deine reiche Huld / und trotzten dem Höchsten am Schilfmeer.
8 Er aber hat sie gerettet, um seinen Namen zu ehren / und seine Macht zu bekunden.
9 Er bedrohte das Schilfmeer, da wurde es trocken; / wie durch eine Steppe führte er sie durch die Fluten.
10 Er rettete sie aus der Hand derer, die sie hassten, / erlöste sie aus der Gewalt des Feindes.
11 Ihre Bedränger bedeckte das Wasser, / nicht einer von ihnen blieb übrig.
12 Nun glaubten sie Gottes Worten / und sangen laut seinen Lobpreis.
13 Doch sie vergaßen schnell seine Taten, / wollten auf seinen Ratschluss nicht warten.
14 Sie wurden in der Wüste begehrlich / und versuchten Gott in der Öde.
15 Er gab ihnen, was sie von ihm verlangten; / dann aber erfasste sie Ekel und Überdruss.
16 Sie wurden im Lager eifersüchtig auf Mose / und auf Aaron, den Heiligen des Herrn.
17 Die Erde tat sich auf, sie verschlang den Datan / und bedeckte die Rotte Abírams.
18 Feuer verbrannte die Rotte, / Flammen verzehrten die Frevler.
19 Sie machten am Horeb ein Kalb / und warfen sich vor dem Gussbild nieder.
20 Die Herrlichkeit Gottes tauschten sie ein / gegen das Bild eines Stieres, der Gras frisst.
21 Sie vergaßen Gott, ihren Retter, / der einst in Ägypten Großes vollbrachte,
22 Wunder im Lande Hams, / Furcht erregende Taten am Schilfmeer.
23 Da fasste er einen Plan und er hätte sie vernichtet, / wäre nicht Mose, sein Erwählter, für sie in die Bresche gesprungen, / sodass Gott sie im Zorn nicht vertilgte.
24 Sie verschmähten das köstliche Land; / sie glaubten seinen Verheißungen nicht.
25 In ihren Zelten murrten sie, / hörten nicht auf die Stimme des Herrn.
26 Da erhob er gegen sie die Hand, / um sie niederzustrecken noch in der Wüste,
27 ihre Nachkommen unter die Völker zu zerstreuen, / sie in alle Welt zu versprengen.
28 Sie hängten sich an den Bíal-Pegór / und aßen die Opfer der toten Götzen.
29 Sie erbitterten Gott mit ihren schändlichen Taten, / bis über sie eine schwere Plage kam.
30 Pinhas trat auf und hielt Gericht; / so wurde die Plage abgewandt.
31 Das rechnete Gott ihm als Gerechtigkeit an, / ihm und seinem Geschlecht für immer und ewig.
32 An den Wassern von Meríba reizten sie Gottes Zorn, / ihretwegen erging es Mose übel.
33 Denn sie hatten seinen Geist erbittert, / sein Mund redete unbedacht.
34 Sie rotteten die Völker nicht aus, / wie ihnen der Herr einst befahl.
35 Sie vermischten sich mit den Heiden / und lernten von ihren Taten.
36 Sie dienten ihren Götzen; / die wurden ihnen zur Falle.
37 Sie brachten ihre Söhne und Töchter dar / als Opfer für die Dämonen.
38 Sie vergossen schuldloses Blut, / das Blut ihrer Söhne und Töchter, die sie den Götzen Kanaans opferten; / so wurde das Land durch Blutschuld entweiht.
39 Sie wurden durch ihre Taten unrein / und brachen Gott mit ihrem Tun die Treue.
40 Der Zorn des Herrn entbrannte gegen sein Volk, / er empfand Abscheu gegen sein Erbe.
41 Er gab sie in die Hand der Völker / und die sie hassten, beherrschten sie.
42 Ihre Feinde bedrängten sie, / unter ihre Hand mussten sie sich beugen.
43 Oft hat er sie befreit; / sie aber trotzten seinem Beschluss / und versanken in ihrer Schuld.
44 Doch als er ihr Flehen hörte, / sah er auf ihre Not
45 und dachte ihnen zuliebe an seinen Bund; / er hatte Mitleid in seiner großen Gnade.
46 Bei denen, die sie verschleppten, / ließ er sie Erbarmen erfahren.
47 Hilf uns, Herr, unser Gott, / führe uns aus den Völkern zusammen! Wir wollen deinen heiligen Namen preisen, / uns rühmen, weil wir dich loben dürfen.
48 Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, / vom Anfang bis ans Ende der Zeiten. / Alles Volk soll sprechen: Amen. / Halleluja!
Ein Danklied der Erlösten
1 Danket dem Herrn, denn er ist gütig, / denn seine Huld währt ewig.
2 So sollen alle sprechen, die vom Herrn erlöst sind, / die er von den Feinden befreit hat.
3 Denn er hat sie aus den Ländern gesammelt, / vom Aufgang und Niedergang, vom Norden und Süden.
4 Sie, die umherirrten in der Wüste, im Ödland, / und den Weg zur wohnlichen Stadt nicht fanden,
5 die Hunger litten und Durst, / denen das Leben dahinschwand,
6 die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, / die er ihren Ängsten entriss
7 und die er führte auf geraden Wegen, / sodass sie zur wohnlichen Stadt gelangten:
8 sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, / für sein wunderbares Tun an den Menschen,
9 weil er die lechzende Seele gesättigt, / die hungernde Seele mit seinen Gaben erfüllt hat.
10 Sie, die saßen in Dunkel und Finsternis, / gefangen in Elend und Eisen,
11 die den Worten Gottes getrotzt / und verachtet hatten den Ratschluss des Höchsten,
12 deren Herz er durch Mühsal beugte, / die stürzten und denen niemand beistand,
13 die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, / die er ihren Ängsten entriss,
14 die er herausführte aus Dunkel und Finsternis / und deren Fesseln er zerbrach:
15 sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, / für sein wunderbares Tun an den Menschen,
16 weil er die ehernen Tore zerbrochen, / die eisernen Riegel zerschlagen hat.
17 Sie, die dahinsiechten in ihrem sündhaften Treiben, / niedergebeugt wegen ihrer schweren Vergehen,
18 denen vor jeder Speise ekelte, / die nahe waren den Pforten des Todes,
19 die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, / die er ihren Ängsten entriss,
20 denen er sein Wort sandte, die er heilte / und vom Verderben befreite:
21 sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, / für sein wunderbares Tun an den Menschen.
22 Sie sollen ihm Dankopfer weihen, / mit Jubel seine Taten verkünden.
23 Sie, die mit Schiffen das Meer befuhren / und Handel trieben auf den großen Wassern,
24 die dort die Werke des Herrn bestaunten, / seine Wunder in der Tiefe des Meeres
25 - Gott gebot und ließ den Sturmwind aufstehn, / der hoch die Wogen türmte -,
26 die zum Himmel emporstiegen / und hinabfuhren in die tiefste Tiefe, / sodass ihre Seele in der Not verzagte,
27 die wie Trunkene wankten und schwankten, / am Ende waren mit all ihrer Weisheit,
28 die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, / die er ihren Ängsten entriss
29 - er machte aus dem Sturm ein Säuseln, / sodass die Wogen des Meeres schwiegen -,
30 die sich freuten, dass die Wogen sich legten / und er sie zum ersehnten Hafen führte:
31 sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, / für sein wunderbares Tun an den Menschen.
32 Sie sollen ihn in der Gemeinde des Volkes rühmen, / ihn loben im Kreis der Alten.
33 Er machte Ströme zur dürren Wüste, / Oasen zum dürstenden Ödland,
34 fruchtbares Land zur salzigen Steppe; / denn seine Bewohner waren böse.
35 Er machte die Wüste zum Wasserteich, / verdorrtes Land zu Oasen.
36 Dort siedelte er Hungernde an, / sie gründeten wohnliche Städte.
37 Sie bestellten Felder, pflanzten Reben / und erzielten reiche Ernten.
38 Er segnete sie, sodass sie sich gewaltig vermehrten, / gab ihnen große Mengen an Vieh.
39 Dann aber wurden sie geringer an Zahl, / gebeugt unter der Last von Leid und Kummer.
40 Er goss über die Edlen Verachtung aus, / ließ sie umherirren in wegloser Wüste.
41 Die Armen hob er aus dem Elend empor / und vermehrte ihre Sippen, einer Herde gleich.
42 Die Redlichen sehn es und freuen sich, / doch alle bösen Menschen verstummen.
43 Wer ist weise und beachtet das alles, / wer begreift die reiche Huld des Herrn?
Gott, Hilfe und Schutz seines Volkes
1 [Ein Lied. Ein Psalm Davids.]
2 Mein Herz ist bereit, o Gott, / mein Herz ist bereit, / ich will dir singen und spielen. Wach auf, meine Seele! /
3 Wacht auf, Harfe und Saitenspiel! / Ich will das Morgenrot wecken.
4 Ich will dich vor den Völkern preisen, Herr, / dir vor den Nationen lobsingen.
5 Denn deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, / deine Treue, so weit die Wolken ziehn.
6 Erheb dich über die Himmel, o Gott! / Deine Herrlichkeit erscheine über der ganzen Erde.
7 Hilf mit deiner Rechten, erhöre uns, / damit die gerettet werden, die du so sehr liebst.
8 Gott hat in seinem Heiligtum gesprochen: / «Ich will triumphieren, will Sichem verteilen / und das Tal von Sukkot vermessen.
9 Mein ist Gilead, mein auch Manasse, / Efraim ist der Helm auf meinem Haupt, / Juda mein Herrscherstab.
10 Doch Moab ist mein Waschbecken, / auf Edom werfe ich meinen Schuh, / ich triumphiere über das Land der Philister.»
11 Wer führt mich hin zu der befestigten Stadt, / wer wird mich nach Edom geleiten?
12 Gott, hast denn du uns verworfen? / Du ziehst ja nicht aus, o Gott, mit unsern Heeren.
13 Bring uns doch Hilfe im Kampf mit dem Feind! / Denn die Hilfe von Menschen ist nutzlos.
14 Mit Gott werden wir Großes vollbringen; / er selbst wird unsere Feinde zertreten.
Bitte um Hilfe gegen erbarmungslose Feinde
1 [Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.] Gott, den ich lobe, schweig doch nicht! /
2 Denn ein Mund voll Frevel, ein Lügenmaul hat sich gegen mich aufgetan. Sie reden zu mir mit falscher Zunge, /
3 umgeben mich mit Worten voll Hass / und bekämpfen mich ohne Grund.
4 Sie befeinden mich, während ich für sie bete, /
5 sie vergelten mir Gutes mit Bösem, / mit Hass meine Liebe.
6 Sein Frevel stehe gegen ihn auf als Zeuge, / ein Ankläger trete an seine Seite.
7 Aus dem Gericht gehe er verurteilt hervor, / selbst sein Gebet werde zur Sünde.
8 Nur gering sei die Zahl seiner Tage, / sein Amt soll ein andrer erhalten.
9 Seine Kinder sollen zu Waisen werden / und seine Frau zur Witwe.
10 Unstet sollen seine Kinder umherziehen und betteln, / aus den Trümmern ihres Hauses vertrieben.
11 Sein Gläubiger reiße all seinen Besitz an sich, / Fremde sollen plündern, was er erworben hat.
12 Niemand sei da, der ihm die Gunst bewahrt, / keiner, der sich der Waisen erbarmt.
13 Seine Nachkommen soll man vernichten, / im nächsten Geschlecht schon erlösche sein Name.
14 Der Herr denke an die Schuld seiner Väter, / ungetilgt bleibe die Sünde seiner Mutter.
15 Ihre Schuld stehe dem Herrn allzeit vor Augen, / ihr Andenken lösche er aus auf Erden.
16 Denn dieser Mensch dachte nie daran, Gnade zu üben; / er verfolgte den Gebeugten und Armen / und wollte den Verzagten töten.
17 Er liebte den Fluch - der komme über ihn; / er verschmähte den Segen - der bleibe ihm fern.
18 Er zog den Fluch an wie ein Gewand; / der dringe wie Wasser in seinen Leib, / wie Öl in seine Glieder.
19 Er werde für ihn wie das Kleid, in das er sich hüllt, / wie der Gürtel, der ihn allzeit umschließt.
20 So lohne der Herr es denen, die mich verklagen, / und denen, die Böses gegen mich reden.
21 Du aber, Herr und Gebieter, / handle an mir, wie es deinem Namen entspricht, / reiß mich heraus in deiner gütigen Huld!
22 Denn ich bin arm und gebeugt, / mir bebt das Herz in der Brust.
23 Wie ein flüchtiger Schatten schwinde ich dahin; / sie schütteln mich wie eine Heuschrecke ab.
24 Mir wanken die Knie vom Fasten, / mein Leib nimmt ab und wird mager.
25 Ich wurde für sie zum Spott und zum Hohn, / sie schütteln den Kopf, wenn sie mich sehen.
26 Hilf mir, Herr, mein Gott, / in deiner Huld errette mich!
27 Sie sollen erkennen, dass deine Hand dies vollbracht hat, / dass du, o Herr, es getan hast.
28 Mögen sie fluchen - du wirst segnen. / Meine Gegner sollen scheitern, dein Knecht aber darf sich freuen.
29 Meine Ankläger sollen sich bedecken mit Schmach, / wie in einen Mantel sich in Schande hüllen.
30 Ich will den Herrn preisen mit lauter Stimme, / in der Menge ihn loben.
31 Denn er steht dem Armen zur Seite, / um ihn vor falschen Richtern zu retten.
Die Einsetzung des priesterlichen Königs auf dem Zion
1 [Ein Psalm Davids.] So spricht der Herr zu meinem Herrn: / Setze dich mir zur Rechten / und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die Füße.
2 Vom Zion strecke der Herr das Zepter deiner Macht aus: / «Herrsche inmitten deiner Feinde!»
3 Dein ist die Herrschaft am Tage deiner Macht / (wenn du erscheinst) in heiligem Schmuck; ich habe dich gezeugt noch vor dem Morgenstern, / wie den Tau in der Frühe.
4 Der Herr hat geschworen und nie wird's ihn reuen: / «Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.»
5 Der Herr steht dir zur Seite; / er zerschmettert Könige am Tage seines Zornes.
6 Er hält Gericht unter den Völkern, er häuft die Toten, / die Häupter zerschmettert er weithin auf Erden.
7 Er trinkt aus dem Bach am Weg; / so kann er (von neuem) das Haupt erheben.
Ein Preislied auf die Wundertaten des Herrn
1 Halleluja! Den Herrn will ich preisen von ganzem Herzen / im Kreis der Frommen, inmitten der Gemeinde.
2 Groß sind die Werke des Herrn, / kostbar allen, die sich an ihnen freuen.
3 Er waltet in Hoheit und Pracht, / seine Gerechtigkeit hat Bestand für immer.
4 Er hat ein Gedächtnis an seine Wunder gestiftet, / der Herr ist gnädig und barmherzig.
5 Er gibt denen Speise, die ihn fürchten, / an seinen Bund denkt er auf ewig.
6 Er hat seinem Volk seine machtvollen Taten kundgetan, / um ihm das Erbe der Völker zu geben.
7 Die Werke seiner Hände sind gerecht und beständig, / all seine Gebote sind verlässlich.
8 Sie stehen fest für immer und ewig, / geschaffen in Treue und Redlichkeit.
9 Er gewährte seinem Volk Erlösung / und bestimmte seinen Bund für ewige Zeiten. / Furcht gebietend ist sein Name und heilig.
10 Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit; / alle, die danach leben, sind klug. / Sein Ruhm hat Bestand für immer.
Der Segen der Gottesfurcht
1 Halleluja! Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt / und sich herzlich freut an seinen Geboten.
2 Seine Nachkommen werden mächtig im Land, / das Geschlecht der Redlichen wird gesegnet.
3 Wohlstand und Reichtum füllen sein Haus, / sein Heil hat Bestand für immer.
4 Den Redlichen erstrahlt im Finstern ein Licht: / der Gnädige, Barmherzige und Gerechte.
5 Wohl dem Mann, der gütig und zum Helfen bereit ist, / der das Seine ordnet, wie es recht ist.
6 Niemals gerät er ins Wanken; / ewig denkt man an den Gerechten.
7 Er fürchtet sich nicht vor Verleumdung; / sein Herz ist fest, er vertraut auf den Herrn.
8 Sein Herz ist getrost, er fürchtet sich nie; / denn bald wird er herabschauen auf seine Bedränger.
9 Reichlich gibt er den Armen, / sein Heil hat Bestand für immer; / er ist mächtig und hoch geehrt.
10 Voll Verdruss sieht es der Frevler, / er knirscht mit den Zähnen und geht zugrunde. / Zunichte werden die Wünsche der Frevler.
Ein Loblied auf Gottes Hoheit und Huld
1 Halleluja! Lobet, ihr Knechte des Herrn, / lobt den Namen des Herrn!
2 Der Name des Herrn sei gepriesen / von nun an bis in Ewigkeit.
3 Vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang / sei der Name des Herrn gelobt.
4 Der Herr ist erhaben über alle Völker, / seine Herrlichkeit überragt die Himmel.
5 Wer gleicht dem Herrn, unserm Gott, / im Himmel und auf Erden,
6 ihm, der in der Höhe thront, / der hinabschaut in die Tiefe,
7 der den Schwachen aus dem Staub emporhebt / und den Armen erhöht, der im Schmutz liegt?
8 Er gibt ihm einen Sitz bei den Edlen, / bei den Edlen seines Volkes.
9 Die Frau, die kinderlos war, lässt er im Hause wohnen; / sie wird Mutter und freut sich an ihren Kindern. / Halleluja!
Ein Lobpreis auf die Befreiung Israels
1 Als Israel aus Ägypten auszog, / Jakobs Haus aus dem Volk mit fremder Sprache,
2 da wurde Juda Gottes Heiligtum, / Israel das Gebiet seiner Herrschaft.
3 Das Meer sah es und floh, / der Jordan wich zurück.
4 Die Berge hüpften wie Widder, / die Hügel wie junge Lämmer.
5 Was ist mit dir, Meer, dass du fliehst, / und mit dir, Jordan, dass du zurückweichst?
6 Ihr Berge, was hüpft ihr wie Widder, / und ihr Hügel, wie junge Lämmer?
7 Vor dem Herrn erbebe, du Erde, / vor dem Antlitz des Gottes Jakobs,
8 der den Fels zur Wasserflut wandelt / und Kieselgestein zu quellendem Wasser.
Der Gott Israels und die Götter der anderen Völker
1 Nicht uns, o Herr, bring zu Ehren, / nicht uns, sondern deinen Namen, / in deiner Huld und Treue!
2 Warum sollen die Völker sagen: / «Wo ist denn ihr Gott?»
3 Unser Gott ist im Himmel; / alles, was ihm gefällt, das vollbringt er.
4 Die Götzen der Völker sind nur Silber und Gold, / ein Machwerk von Menschenhand.
5 Sie haben einen Mund und reden nicht, / Augen und sehen nicht;
6 sie haben Ohren und hören nicht, / eine Nase und riechen nicht;
7 mit ihren Händen können sie nicht greifen, / mit den Füßen nicht gehen, / sie bringen keinen Laut hervor aus ihrer Kehle.
8 Die sie gemacht haben, sollen ihrem Machwerk gleichen, / alle, die den Götzen vertrauen.
9 Israel, vertrau auf den Herrn! / Er ist für euch Helfer und Schild.
10 Haus Aaron, vertrau auf den Herrn! / Er ist für euch Helfer und Schild.
11 Alle, die ihr den Herrn fürchtet, vertraut auf den Herrn! / Er ist für euch Helfer und Schild.
12 Der Herr denkt an uns, er wird uns segnen, / er wird das Haus Israel segnen, / er wird das Haus Aaron segnen.
13 Der Herr wird alle segnen, die ihn fürchten, / segnen Kleine und Große.
14 Es mehre euch der Herr, / euch und eure Kinder.
15 Seid gesegnet vom Herrn, / der Himmel und Erde gemacht hat.
16 Der Himmel ist der Himmel des Herrn, / die Erde aber gab er den Menschen.
17 Tote können den Herrn nicht mehr loben, / keiner, der ins Schweigen hinabfuhr.
18 Wir aber preisen den Herrn / von nun an bis in Ewigkeit. / Halleluja!
Der Dank für Rettung aus Todesnot
1 Ich liebe den Herrn; / denn er hat mein lautes Flehen gehört
2 und sein Ohr mir zugeneigt / an dem Tag, als ich zu ihm rief.
3 Mich umfingen die Fesseln des Todes, / mich befielen die Ängste der Unterwelt, / mich trafen Bedrängnis und Kummer.
4 Da rief ich den Namen des Herrn an: / «Ach Herr, rette mein Leben!»
5 Der Herr ist gnädig und gerecht, / unser Gott ist barmherzig.
6 Der Herr behütet die schlichten Herzen; / ich war in Not und er brachte mir Hilfe.
7 Komm wieder zur Ruhe, mein Herz! / Denn der Herr hat dir Gutes getan.
8 Ja, du hast mein Leben dem Tod entrissen, / meine Tränen (getrocknet), / meinen Fuß (bewahrt vor) dem Gleiten.
9 So gehe ich meinen Weg vor dem Herrn / im Land der Lebenden.
Ein Lied zum Dankopfer
10 Voll Vertrauen war ich, auch wenn ich sagte: / Ich bin so tief gebeugt.
11 In meiner Bestürzung sagte ich: / Die Menschen lügen alle.
12 Wie kann ich dem Herrn all das vergelten, / was er mir Gutes getan hat?
13 Ich will den Kelch des Heils erheben / und anrufen den Namen des Herrn.
14 Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen / offen vor seinem ganzen Volk.
15 Kostbar ist in den Augen des Herrn / das Sterben seiner Frommen.
16 Ach Herr, ich bin doch dein Knecht, / dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd. / Du hast meine Fesseln gelöst.
17 Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen / und anrufen den Namen des Herrn.
18 Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen / offen vor seinem ganzen Volk,
19 in den Vorhöfen am Haus des Herrn, / in deiner Mitte, Jerusalem. / Halleluja!
Aufruf an alle Völker zum Lob Gottes
1 Lobet den Herrn, alle Völker, / preist ihn, alle Nationen!
2 Denn mächtig waltet über uns seine Huld, / die Treue des Herrn währt in Ewigkeit. / Halleluja!
Eine Dankliturgie
1 Danket dem Herrn, denn er ist gütig, / denn seine Huld währt ewig.
2 So soll Israel sagen: / Denn seine Huld währt ewig.
3 So soll das Haus Aaron sagen: / Denn seine Huld währt ewig.
4 So sollen alle sagen, die den Herrn fürchten und ehren: / Denn seine Huld währt ewig.
5 In der Bedrängnis rief ich zum Herrn; / der Herr hat mich erhört und mich frei gemacht.
6 Der Herr ist bei mir, ich fürchte mich nicht. / Was können Menschen mir antun?
7 Der Herr ist bei mir, er ist mein Helfer; / ich aber schaue auf meine Hasser herab.
8 Besser, sich zu bergen beim Herrn, / als auf Menschen zu bauen.
9 Besser, sich zu bergen beim Herrn, / als auf Fürsten zu bauen.
10 Alle Völker umringen mich; / ich wehre sie ab im Namen des Herrn.
11 Sie umringen, ja, sie umringen mich; / ich wehre sie ab im Namen des Herrn.
12 Sie umschwirren mich wie Bienen, / wie ein Strohfeuer verlöschen sie; / ich wehre sie ab im Namen des Herrn.
13 Sie stießen mich hart, sie wollten mich stürzen; / der Herr aber hat mir geholfen.
14 Meine Stärke und mein Lied ist der Herr; / er ist für mich zum Retter geworden.
15 Frohlocken und Jubel erschallt in den Zelten der Gerechten: / «Die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!
16 Die Rechte des Herrn ist erhoben, / die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!»
17 Ich werde nicht sterben, sondern leben, / um die Taten des Herrn zu verkünden.
18 Der Herr hat mich hart gezüchtigt, / doch er hat mich nicht dem Tod übergeben.
19 Öffnet mir die Tore zur Gerechtigkeit, / damit ich eintrete, um dem Herrn zu danken.
20 Das ist das Tor zum Herrn, / nur Gerechte treten hier ein.
21 Ich danke dir, dass du mich erhört hast; / du bist für mich zum Retter geworden.
22 Der Stein, den die Bauleute verwarfen, / er ist zum Eckstein geworden.
23 Das hat der Herr vollbracht, / vor unseren Augen geschah dieses Wunder.
24 Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; / wir wollen jubeln und uns an ihm freuen.
25 Ach, Herr, bring doch Hilfe! / Ach, Herr, gib doch Gelingen!
26 Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. / Wir segnen euch vom Haus des Herrn her. /
27 Gott, der Herr, erleuchte uns. Mit Zweigen in den Händen / schließt euch zusammen zum Reigen / bis zu den Hörnern des Altars!
28 Du bist mein Gott, dir will ich danken; / mein Gott, dich will ich rühmen.
29 Dankt dem Herrn, denn er ist gütig, / denn seine Huld währt ewig.
Ein Lobgesang auf Gottes Wort
(Alef)
1 Wohl denen, deren Weg ohne Tadel ist, / die leben nach der Weisung des Herrn.
2 Wohl denen, die seine Vorschriften befolgen / und ihn suchen von ganzem Herzen,
3 die kein Unrecht tun / und auf seinen Wegen gehn.
4 Du hast deine Befehle gegeben, / damit man sie genau beachtet.
5 Wären doch meine Schritte fest darauf gerichtet, / deinen Gesetzen zu folgen!
6 Dann werde ich niemals scheitern, / wenn ich auf all deine Gebote schaue.
7 Mit lauterem Herzen will ich dir danken, / wenn ich deine gerechten Urteile lerne.
8 Deinen Gesetzen will ich immer folgen. / Lass mich doch niemals im Stich! (Bet)
9 Wie geht ein junger Mann seinen Pfad ohne Tadel? / Wenn er sich hält an dein Wort.
10 Ich suche dich von ganzem Herzen. / Lass mich nicht abirren von deinen Geboten!
11 Ich berge deinen Spruch im Herzen, / damit ich gegen dich nicht sündige.
12 Gepriesen seist du, Herr. / Lehre mich deine Gesetze!
13 Mit meinen Lippen verkünde ich / alle Urteile deines Mundes.
14 Nach deinen Vorschriften zu leben / freut mich mehr als großer Besitz.
15 Ich will nachsinnen über deine Befehle / und auf deine Pfade schauen.
16 Ich habe meine Freude an deinen Gesetzen, / dein Wort will ich nicht vergessen. (Gimel)
17 Tu deinem Knecht Gutes, erhalt mich am Leben! / Dann will ich dein Wort befolgen.
18 Öffne mir die Augen / für das Wunderbare an deiner Weisung!
19 Ich bin nur Gast auf Erden. / Verbirg mir nicht deine Gebote!
20 In Sehnsucht nach deinem Urteil / verzehrt sich allezeit meine Seele.
21 Du drohst den Stolzen. / Verflucht sei, wer abirrt von deinen Geboten.
22 Nimm von mir Schmach und Verachtung! / Denn was du vorschreibst, befolge ich.
23 Wenn auch Fürsten gegen mich beraten: / dein Knecht sinnt nach über deine Gesetze.
24 Deine Vorschriften machen mich froh; / sie sind meine Berater. (Dalet)
25 Meine Seele klebt am Boden. / Durch dein Wort belebe mich!
26 Ich habe dir mein Geschick erzählt und du erhörtest mich. / Lehre mich deine Gesetze!
27 Lass mich den Weg begreifen, den deine Befehle mir zeigen, / dann will ich nachsinnen über deine Wunder.
28 Meine Seele zerfließt vor Kummer. / Richte mich auf durch dein Wort!
29 Halte mich fern vom Weg der Lüge; / begnade mich mit deiner Weisung!
30 Ich wählte den Weg der Wahrheit; / nach deinen Urteilen hab ich Verlangen.
31 Ich halte an deinen Vorschriften fest. / Herr, lass mich niemals scheitern!
32 Ich eile voran auf dem Weg deiner Gebote, / denn mein Herz machst du weit. (He)
33 Herr, weise mir den Weg deiner Gesetze! / Ich will ihn einhalten bis ans Ende.
34 Gib mir Einsicht, damit ich deiner Weisung folge / und mich an sie halte aus ganzem Herzen.
35 Führe mich auf dem Pfad deiner Gebote! / Ich habe an ihm Gefallen.
36 Deinen Vorschriften neige mein Herz zu, / doch nicht der Habgier!
37 Wende meine Augen ab von eitlen Dingen; / durch dein Wort belebe mich!
38 Erfülle deinem Knecht die Verheißung, / die allen gilt, die dich fürchten und ehren.
39 Wende die Schande ab, vor der mir graut; / denn deine Entscheide sind gut.
40 Nach deinen Befehlen hab ich Verlangen. / Gib mir neue Kraft durch deine Gerechtigkeit! (Waw)
41 Herr, deine Huld komme auf mich herab / und deine Hilfe, wie du es verheißen hast.
42 Dann kann ich dem, der mich schmäht, erwidern; / denn ich vertraue auf dein Wort.
43 Entziehe meinem Mund nicht das Wort der Wahrheit! / Ich hoffe so sehr auf deine Entscheide.
44 Ich will deiner Weisung beständig folgen, / auf immer und ewig.
45 Dann schreite ich aus auf freier Bahn; / denn ich frage nach deinen Befehlen.
46 Deine Gebote will ich vor Königen bezeugen / und mich nicht vor ihnen schämen.
47 An deinen Geboten habe ich meine Freude, / ich liebe sie von Herzen.
48 Ich erhebe meine Hände zu deinen Geboten; / nachsinnen will ich über deine Gesetze. (Sajin)
49 Denk an das Wort für deinen Knecht, / durch das du mir Hoffnung gabst.
50 Das ist mein Trost im Elend: / Deine Verheißung spendet mir Leben.
51 Frech verhöhnen mich die Stolzen; / ich aber weiche nicht ab von deiner Weisung.
52 Denke ich an deine Urteile seit alter Zeit, / Herr, dann bin ich getröstet.
53 Zorn packt mich wegen der Frevler, / weil sie deine Weisung missachten.
54 Zum Lobgesang wurden mir deine Gesetze / im Haus meiner Pilgerschaft.
55 In der Nacht denke ich, Herr, an deinen Namen; / ich will deine Weisung beachten.
56 Deine Befehle zu befolgen / ist das Glück, das mir zufiel. (Chet)
57 Mein Anteil ist der Herr; / ich habe versprochen, dein Wort zu beachten.
58 Ich suche deine Gunst von ganzem Herzen. / Sei mir gnädig nach deiner Verheißung!
59 Ich überdenke meine Wege, / zu deinen Vorschriften lenke ich meine Schritte.
60 Ich eile und säume nicht, / deine Gebote zu halten.
61 Auch wenn mich die Stricke der Frevler fesseln, / vergesse ich deine Weisung nicht.
62 Um Mitternacht stehe ich auf, um dich zu preisen / wegen deiner gerechten Entscheide.
63 Ich bin ein Freund all derer, die dich fürchten und ehren, / und aller, die deine Befehle befolgen.
64 Von deiner Güte, Herr, ist die Erde erfüllt. / Lehre mich deine Gesetze! (Tet)
65 Du hast deinem Knecht Gutes erwiesen, / o Herr, nach deinem Wort.
66 Lehre mich Erkenntnis und rechtes Urteil! / Ich vertraue auf deine Gebote.
67 Ehe ich gedemütigt wurde, ging mein Weg in die Irre; / nun aber halte ich mich an deine Verheißung.
68 Du bist gut und wirkst Gutes. / Lehre mich deine Gesetze!
69 Stolze verbreiten über mich Lügen, / ich aber halte mich von ganzem Herzen an deine Befehle.
70 Abgestumpft und satt ist ihr Herz, / ich aber ergötze mich an deiner Weisung.
71 Dass ich gedemütigt wurde, war für mich gut; / denn so lernte ich deine Gesetze.
72 Die Weisung deines Mundes ist mir lieb, / mehr als große Mengen von Gold und Silber. (Jod)
73 Deine Hände haben mich gemacht und geformt. / Gib mir Einsicht, damit ich deine Gebote lerne.
74 Wer dich fürchtet, wird mich sehen und sich freuen; / denn ich warte auf dein Wort.
75 Herr, ich weiß, dass deine Entscheide gerecht sind; / du hast mich gebeugt, weil du treu für mich sorgst.
76 Tröste mich in deiner Huld, / wie du es deinem Knecht verheißen hast.
77 Dein Erbarmen komme über mich, damit ich lebe; / denn deine Weisung macht mich froh.
78 Schande über die Stolzen, die mich zu Unrecht bedrücken! / Ich aber sinne nach über deine Befehle.
79 Mir sollen sich alle zuwenden, die dich fürchten und ehren / und die deine Vorschriften kennen.
80 Mein Herz richte sich ganz nach deinen Gesetzen; / dann werde ich nicht zuschanden. (Kaf)
81 Nach deiner Hilfe sehnt sich meine Seele; / ich warte auf dein Wort.
82 Meine Augen sehnen sich nach deiner Verheißung, / sie fragen: Wann wirst du mich trösten?
83 Ich bin wie ein Schlauch voller Risse, / doch deine Gesetze habe ich nicht vergessen.
84 Wie viele Tage noch bleiben deinem Knecht? / Wann wirst du meine Verfolger richten?
85 Stolze stellen mir Fallen, / sie handeln nicht nach deiner Weisung.
86 Zuverlässig sind all deine Gebote. / Zu Unrecht verfolgt man mich. Komm mir zu Hilfe!
87 Fast hätte man mich von der Erde ausgetilgt; / dennoch halte ich fest an deinen Befehlen.
88 In deiner großen Huld lass mich leben / und ich will beachten, was dein Mund mir gebietet. (Lamed)
89 Herr, dein Wort bleibt auf ewig, / es steht fest wie der Himmel.
90 Deine Treue währt von Geschlecht zu Geschlecht; / du hast die Erde gegründet, sie bleibt bestehen.
91 Nach deiner Ordnung bestehen sie bis heute / und dir ist alles dienstbar.
92 Wäre nicht dein Gesetz meine Freude, / ich wäre zugrunde gegangen in meinem Elend.
93 Nie will ich deine Befehle vergessen; / denn durch sie schenkst du mir Leben.
94 Ich bin dein, errette mich! / Ich frage nach deinen Befehlen.
95 Frevler lauern mir auf, um mich zu vernichten; / doch mein Sinn achtet auf das, was du gebietest.
96 Ich sah, dass alles Vollkommene Grenzen hat; / doch dein Gebot kennt keine Schranken. (Mem)
97 Wie lieb ist mir deine Weisung; / ich sinne über sie nach den ganzen Tag.
98 Dein Gebot macht mich weiser als all meine Feinde; / denn immer ist es mir nahe.
99 Ich wurde klüger als all meine Lehrer; / denn über deine Vorschriften sinne ich nach.
100 Mehr Einsicht habe ich als die Alten; / denn ich beachte deine Befehle.
101 Von jedem bösen Weg halte ich meinen Fuß zurück; / denn ich will dein Wort befolgen.
102 Ich weiche nicht ab von deinen Entscheiden, / du hast mich ja selbst unterwiesen.
103 Wie köstlich ist für meinen Gaumen deine Verheißung, / süßer als Honig für meinen Mund.
104 Aus deinen Befehlen gewinne ich Einsicht, / darum hasse ich alle Pfade der Lüge. (Nun)
105 Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, / ein Licht für meine Pfade.
106 Ich tat einen Schwur und ich will ihn halten: / Ich will deinen gerechten Entscheidungen folgen.
107 Herr, ganz tief bin ich gebeugt. / Durch dein Wort belebe mich!
108 Herr, nimm mein Lobopfer gnädig an / und lehre mich deine Entscheide!
109 Mein Leben ist ständig in Gefahr, / doch ich vergesse nie deine Weisung.
110 Frevler legen mir Schlingen, / aber ich irre nicht ab von deinen Befehlen.
111 Deine Vorschriften sind auf ewig mein Erbteil; / denn sie sind die Freude meines Herzens.
112 Mein Herz ist bereit, dein Gesetz zu erfüllen / bis ans Ende und ewig. (Samech)
113 Zwiespältige Menschen sind mir von Grund auf verhasst, / doch dein Gesetz ist mir lieb.
114 Du bist mein Schutz und mein Schild, / ich warte auf dein Wort.
115 Weicht zurück von mir, ihr Bösen! / Ich will die Gebote meines Gottes befolgen.
116 Stütze mich, damit ich lebe, wie du es verheißen hast. / Lass mich in meiner Hoffnung nicht scheitern!
117 Gib mir Halt, dann finde ich Rettung; / immer will ich auf deine Gesetze schauen.
118 Alle, die sich von deinen Gesetzen entfernen, verwirfst du; / denn ihr Sinnen und Trachten ist Lüge.
119 Alle Frevler im Land sind für dich wie Schlacken, / darum liebe ich, was du gebietest.
120 Aus Ehrfurcht vor dir erschauert mein Leib, / vor deinen Urteilen empfinde ich heilige Scheu. (Ajin)
121 Ich tue, was recht und gerecht ist. / Gib mich meinen Bedrückern nicht preis!
122 Verbürg dich für das Wohl deines Knechtes, / damit die Stolzen mich nicht unterdrücken.
123 Meine Augen sehnen sich nach deiner Hilfe, / nach deiner gerechten Verheißung.
124 Handle an deinem Knecht nach deiner Huld / und lehre mich deine Gesetze!
125 Ich bin dein Knecht. Gib mir Einsicht, / damit ich verstehe, was du gebietest.
126 Herr, es ist Zeit zu handeln; / man hat dein Gesetz gebrochen.
127 Darum liebe ich deine Gebote / mehr als Rotgold und Weißgold.
128 Darum lebe ich genau nach deinen Befehlen; / ich hasse alle Pfade der Lüge. (Pe)
129 Deine Vorschriften sind der Bewunderung wert; / darum bewahrt sie mein Herz.
130 Die Erklärung deiner Worte bringt Erleuchtung, / den Unerfahrenen schenkt sie Einsicht.
131 Weit öffne ich meinen Mund / und lechze nach deinen Geboten; / denn nach ihnen hab ich Verlangen.
132 Wende dich mir zu, sei mir gnädig, / wie es denen gebührt, die deinen Namen lieben.
133 Festige meine Schritte, wie du es verheißen hast. / Lass kein Unrecht über mich herrschen!
134 Erlöse mich aus der Gewalt der Menschen; / dann will ich deine Befehle halten.
135 Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht / und lehre mich deine Gesetze!
136 Tränenbäche strömen aus meinen Augen, / weil man dein Gesetz nicht befolgt. (Zade)
137 Herr, du bist gerecht / und deine Entscheide sind richtig.
138 Du hast deine Vorschriften erlassen in Gerechtigkeit / und in großer Treue.
139 Der Eifer für dich verzehrt mich; / denn meine Gegner vergessen deine Worte.
140 Deine Worte sind rein und lauter; / dein Knecht hat sie lieb.
141 Ich bin gering und verachtet, / doch ich vergesse nie deine Befehle.
142 Deine Gerechtigkeit bleibt ewig Gerechtigkeit, / deine Weisung ist Wahrheit.
143 Mich trafen Not und Bedrängnis, / doch deine Gebote machen mich froh.
144 Deine Vorschriften sind auf ewig gerecht. / Gib mir Einsicht, damit ich lebe. (Qof)
145 Erhöre mich, Herr, ich rufe von ganzem Herzen; / deine Gesetze will ich halten.
146 Ich rufe zu dir; errette mich, / dann will ich deinen Vorschriften folgen.
147 Schon beim Morgengrauen komme ich und flehe; / ich warte auf dein Wort.
148 Meine Augen eilen den Nachtwachen voraus; / denn ich sinne nach über deine Verheißung.
149 Höre auf meine Stimme in deiner Huld; / belebe mich, Herr, durch deine Entscheide!
150 Mir nähern sich tückische Verfolger; / sie haben sich weit von deiner Weisung entfernt.
151 Doch du bist nahe, Herr, / und alle deine Gebote sind Wahrheit.
152 Aus deinen Vorschriften weiß ich seit langem, / dass du sie für ewig bestimmt hast. (Resch)
153 Sieh mein Elend an und rette mich; / denn ich habe deine Weisung nicht vergessen.
154 Verschaff mir Recht und erlöse mich; / nach deiner Weisung erhalte mein Leben!
155 Fern bleibt den Frevlern das Heil; / denn sie fragen nicht nach deinen Gesetzen.
156 Herr, groß ist dein Erbarmen; / durch deine Entscheide belebe mich!
157 Viele verfolgen und quälen mich, / doch von deinen Vorschriften weich ich nicht ab.
158 Wenn ich Abtrünnige sehe, empfinde ich Abscheu, / weil sie dein Wort nicht befolgen.
159 Sieh an, wie sehr ich deine Vorschriften liebe; / Herr, in deiner Huld belebe mich!
160 Das Wesen deines Wortes ist Wahrheit, / deine gerechten Urteile haben alle auf ewig Bestand. (Schin)
161 Fürsten verfolgen mich ohne Grund, / doch mein Herz fürchtet nur dein Wort.
162 Ich freue mich über deine Verheißung / wie einer, der reiche Beute gemacht hat.
163 Ich hasse die Lüge, sie ist mir ein Gräuel, / doch deine Weisung habe ich lieb.
164 Siebenmal am Tag singe ich dein Lob / wegen deiner gerechten Entscheide.
165 Alle, die deine Weisung lieben, empfangen Heil in Fülle; / es trifft sie kein Unheil.
166 Herr, ich hoffe auf deine Hilfe / und befolge deine Gebote.
167 Meine Seele beachtet, was du gebietest, / und liebt es von Herzen.
168 Ich folge deinen Vorschriften und Befehlen; / denn alle meine Wege (liegen offen) vor dir. (Taw)
169 Herr, zu dir dringe mein Rufen. / Gib mir Einsicht, getreu deinem Wort!
Mein Flehen komme vor dein Angesicht. / Reiß mich heraus getreu deiner Verheißung!
Meine Lippen sollen überströmen von Lobpreis; / denn du lehrst mich deine Gesetze.
Meine Zunge soll deine Verheißung besingen; / denn deine Gebote sind alle gerecht.
Deine Hand sei bereit, mir zu helfen; / denn ich habe mir deine Befehle erwählt.
Ich sehne mich, Herr, nach deiner Hilfe / und deine Weisung macht mich froh.
Lass meine Seele leben, damit sie dich preisen kann. / Deine Entscheidungen mögen mir helfen.
Ich bin verirrt wie ein verlorenes Schaf. / Suche deinen Knecht! / Denn deine Gebote habe ich nicht vergessen.
Ein Hilferuf gegen Verleumder
1 [Ein Wallfahrtslied.] Ich rief zum Herrn in meiner Not / und er hat mich erhört.
2 Herr, rette mein Leben vor Lügnern, / rette es vor falschen Zungen!
3 Was soll er dir tun, was alles dir antun, / du falsche Zunge?
4 Scharfe Pfeile von Kriegerhand / und glühende Ginsterkohlen dazu.
5 Weh mir, dass ich als Fremder in Meschech bin / und bei den Zelten von Kedar wohnen muss!
6 Ich muss schon allzu lange wohnen / bei Leuten, die den Frieden hassen.
7 Ich verhalte mich friedlich; / doch ich brauche nur zu reden, dann suchen sie Hader und Streit.
Der Wächter Israels
1 [Ein Wallfahrtslied.] Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: / Woher kommt mir Hilfe?
2 Meine Hilfe kommt vom Herrn, / der Himmel und Erde gemacht hat.
3 Er lässt deinen Fuß nicht wanken; / er, der dich behütet, schläft nicht.
4 Nein, der Hüter Israels / schläft und schlummert nicht.
5 Der Herr ist dein Hüter, der Herr gibt dir Schatten; / er steht dir zur Seite.
6 Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden / noch der Mond in der Nacht.
7 Der Herr behüte dich vor allem Bösen, / er behüte dein Leben.
8 Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst, / von nun an bis in Ewigkeit.
Ein Lied zur Wallfahrt nach Jerusalem
1 [Ein Wallfahrtslied Davids.] Ich freute mich, als man mir sagte: / «Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.»
2 Schon stehen wir in deinen Toren, Jerusalem: /
3 Jerusalem, du starke Stadt, / dicht gebaut und fest gefügt.
4 Dorthin ziehen die Stämme hinauf, die Stämme des Herrn, / wie es Israel geboten ist, / den Namen des Herrn zu preisen.
5 Denn dort stehen Throne bereit für das Gericht, / die Throne des Hauses David.
6 Erbittet für Jerusalem Frieden! / Wer dich liebt, sei in dir geborgen.
7 Friede wohne in deinen Mauern, / in deinen Häusern Geborgenheit.
8 Wegen meiner Brüder und Freunde / will ich sagen: In dir sei Friede.
9 Wegen des Hauses des Herrn, unseres Gottes, / will ich dir Glück erflehen.
Aufblick zu Gott
1 [Ein Wallfahrtslied.] Ich erhebe meine Augen zu dir, / der du hoch im Himmel thronst.
2 Wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn, / wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Herrin, so schauen unsre Augen auf den Herrn, unsern Gott, / bis er uns gnädig ist.
3 Sei uns gnädig, Herr, sei uns gnädig! / Denn übersatt sind wir vom Hohn der Spötter,
4 übersatt ist unsre Seele von ihrem Spott, / von der Verachtung der Stolzen.
Israels Dank für die Befreiung
1 [Ein Wallfahrtslied Davids.] Hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt / - so soll Israel sagen -,
2 hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt, / als sich gegen uns Menschen erhoben,
3 dann hätten sie uns lebendig verschlungen, / als gegen uns ihr Zorn entbrannt war.
4 Dann hätten die Wasser uns weggespült, / hätte sich über uns ein Wildbach ergossen.
5 Dann hätten sich über uns die Wasser ergossen, / die wilden und wogenden Wasser.
6 Gelobt sei der Herr, / der uns nicht ihren Zähnen als Beute überließ.
7 Unsre Seele ist wie ein Vogel dem Netz des Jägers entkommen; / das Netz ist zerrissen und wir sind frei.
8 Unsre Hilfe steht im Namen des Herrn, / der Himmel und Erde gemacht hat.
Gott, der Beschützer seines Volkes
1 [Ein Wallfahrtslied.] Wer auf den Herrn vertraut, steht fest wie der Zionsberg, / der niemals wankt, der ewig bleibt.
2 Wie Berge Jerusalem rings umgeben, / so ist der Herr um sein Volk von nun an auf ewig.
3 Das Zepter des Frevlers soll nicht auf dem Erbland der Gerechten lasten, / damit die Hand der Gerechten nicht nach Unrecht greift.
4 Herr, tu Gutes den Guten, / den Menschen mit redlichem Herzen!
5 Doch wer auf krumme Wege abbiegt, / den jage, Herr, samt den Frevlern davon! / Frieden über Israel!
Tränen und Jubel
1 [Ein Wallfahrtslied.] Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete, / da waren wir alle wie Träumende.
2 Da war unser Mund voll Lachen / und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: / «Der Herr hat an ihnen Großes getan.»
3 Ja, Großes hat der Herr an uns getan. / Da waren wir fröhlich.
4 Wende doch, Herr, unser Geschick, / wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland.
5 Die mit Tränen säen, / werden mit Jubel ernten.
6 Sie gehen hin unter Tränen / und tragen den Samen zur Aussaat. Sie kommen wieder mit Jubel / und bringen ihre Garben ein.
Die Mühe des Menschen und der Segen Gottes
1 [Ein Wallfahrtslied Salomos.] Wenn nicht der Herr das Haus baut, / müht sich jeder umsonst, der daran baut.Wenn nicht der Herr die Stadt bewacht, / wacht der Wächter umsonst.
2 Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht / und euch spät erst niedersetzt, um das Brot der Mühsal zu essen; / denn der Herr gibt es den Seinen im Schlaf.
3 Kinder sind eine Gabe des Herrn, / die Frucht des Leibes ist sein Geschenk.
4 Wie Pfeile in der Hand des Kriegers, / so sind Söhne aus den Jahren der Jugend.
5 Wohl dem Mann, der mit ihnen den Köcher gefüllt hat! / Beim Rechtsstreit mit ihren Feinden scheitern sie nicht.
Haussegen
1 [Ein Wallfahrtslied.] Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt / und der auf seinen Wegen geht!
2 Was deine Hände erwarben, kannst du genießen; / wohl dir, es wird dir gut ergehn.
3 Wie ein fruchtbarer Weinstock ist deine Frau / drinnen in deinem Haus. Wie junge Ölbäume sind deine Kinder / rings um deinen Tisch.
4 So wird der Mann gesegnet, / der den Herrn fürchtet und ehrt.
5 Es segne dich der Herr vom Zion her. / Du sollst dein Leben lang das Glück Jerusalems schauen
6 und die Kinder deiner Kinder sehn. / Frieden über Israel!
Hoffnung in der Bedrängnis
1 [Ein Wallfahrtslied.] Sie haben mich oft bedrängt von Jugend auf / - so soll Israel sagen -,
2 sie haben mich oft bedrängt von Jugend auf, / doch sie konnten mich nicht bezwingen.
3 Die Pflüger haben auf meinem Rücken gepflügt, / ihre langen Furchen gezogen.
4 Doch der Herr ist gerecht, / er hat die Stricke der Frevler zerhauen.
5 Beschämt sollen alle weichen, / alle, die Zion hassen.
6 Sie sollen wie das Gras auf den Dächern sein, / das verdorrt, noch bevor man es ausreißt.
7 Kein Schnitter kann seine Hand damit füllen, / kein Garbenbinder den Arm.
8 Keiner, der vorübergeht, wird sagen: / «Der Segen des Herrn sei mit euch.» - / Wir aber segnen euch im Namen des Herrn.
Bitte in tiefer Not
1 [Ein Wallfahrtslied.] Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir: /
2 Herr, höre meine Stimme! Wende dein Ohr mir zu, / achte auf mein lautes Flehen!
3 Würdest du, Herr, unsere Sünden beachten, / Herr, wer könnte bestehen?
4 Doch bei dir ist Vergebung, / damit man in Ehrfurcht dir dient.
5 Ich hoffe auf den Herrn, es hofft meine Seele, / ich warte voll Vertrauen auf sein Wort.
6 Meine Seele wartet auf den Herrn / mehr als die Wächter auf den Morgen. Mehr als die Wächter auf den Morgen /
7 soll Israel harren auf den Herrn. Denn beim Herrn ist die Huld, / bei ihm ist Erlösung in Fülle.
8 Ja, er wird Israel erlösen / von all seinen Sünden.
Der Frieden in Gott
1 [Ein Wallfahrtslied.] Herr, mein Herz ist nicht stolz, / nicht hochmütig blicken meine Augen. Ich gehe nicht um mit Dingen, / die mir zu wunderbar und zu hoch sind.
2 Ich ließ meine Seele ruhig werden und still; / wie ein kleines Kind bei der Mutter ist meine Seele still in mir.
3 Israel, harre auf den Herrn / von nun an bis in Ewigkeit!
Die Erwählung Davids und des Zion
1 [Ein Wallfahrtslied.] O Herr, denk an David, / denk an all seine Mühen,
2 wie er dem Herrn geschworen, / dem starken Gott Jakobs gelobt hat:
3 Nicht will ich mein Zelt betreten / noch mich zur Ruhe betten,
4 nicht Schlaf den Augen gönnen / noch Schlummer den Lidern,
5 bis ich eine Stätte finde für den Herrn, / eine Wohnung für den starken Gott Jakobs.
6 Wir hörten von seiner Lade in Efrata, / fanden sie im Gefilde von Jíar.
7 Lasst uns hingehen zu seiner Wohnung / und niederfallen vor dem Schemel seiner Füße!
8 Erheb dich, Herr, komm an den Ort deiner Ruhe, / du und deine machtvolle Lade!
9 Deine Priester sollen sich bekleiden mit Gerechtigkeit / und deine Frommen sollen jubeln.
10 Weil David dein Knecht ist, / weise deinen Gesalbten nicht ab!
11 Der Herr hat David geschworen, / einen Eid, den er niemals brechen wird: Einen Spross aus deinem Geschlecht / will ich setzen auf deinen Thron.
12 Wenn deine Söhne meinen Bund bewahren, / mein Zeugnis, das ich sie lehre, dann sollen auch ihre Söhne / auf deinem Thron sitzen für immer.
13 Denn der Herr hat den Zion erwählt, / ihn zu seinem Wohnsitz erkoren:
14 Das ist für immer der Ort meiner Ruhe; / hier will ich wohnen, ich hab ihn erkoren.
15 Zions Nahrung will ich reichlich segnen, / mit Brot seine Armen sättigen.
16 Seine Priester will ich bekleiden mit Heil, / seine Frommen sollen jauchzen und jubeln.
17 Dort lasse ich Davids Macht erstarken / und stelle für meinen Gesalbten ein Licht auf.
18 Ich bedecke seine Feinde mit Schande; / doch auf ihm erglänzt seine Krone.
Ein Lob der brüderlichen Eintracht
1 [Ein Wallfahrtslied Davids.] Seht doch, wie gut und schön ist es, / wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen.
2 Das ist wie köstliches Salböl, / das vom Kopf hinabfließt auf den Bart, auf Aarons Bart, / das auf sein Gewand hinabfließt.
3 Das ist wie der Tau des Hermon, / der auf den Berg Zion niederfällt. Denn dort spendet der Herr Segen und Leben in Ewigkeit.
Nächtliches Loblied im Tempel
1 [Ein Wallfahrtslied.] Wohlan, nun preiset den Herrn, / all ihr Knechte des Herrn, die ihr steht im Haus des Herrn, / zu nächtlicher Stunde.
2 Erhebt eure Hände zum Heiligtum / und preist den Herrn!
3 Es segne dich der Herr vom Zion her, / (der Herr,) der Himmel und Erde gemacht hat.
Loblied auf Gottes Wirken in Schöpfung und Geschichte
1 Halleluja! Lobt den Namen des Herrn, / lobt ihn, ihr Knechte des Herrn,
2 die ihr steht im Haus des Herrn, / in den Vorhöfen am Haus unsres Gottes.
3 Lobt den Herrn, denn der Herr ist gütig. / Singt und spielt seinem Namen, denn er ist freundlich.
4 Der Herr hat sich Jakob erwählt, / Israel wurde sein Eigentum.
5 Ja, das weiß ich: Groß ist der Herr, / unser Herr ist größer als alle Götter.
6 Alles, was dem Herrn gefällt, vollbringt er,/ im Himmel, auf der Erde, in den Meeren, in allen Tiefen.
7 Er führt Wolken herauf vom Ende der Erde, / er lässt es blitzen und regnen, / aus seinen Kammern holt er den Sturmwind hervor.
8 Er erschlug Ägyptens Erstgeburt, / bei Menschen und beim Vieh.
9 Gegen dich, Ägypten, sandte er Zeichen und Wunder, / gegen den Pharao und all seine Knechte.
10 Er schlug viele Völker nieder / und tötete mächtige Könige:
11 Sihon, den König der Amoriter, / Og, den König von Baschan, / und alle Reiche Kanaans.
12 Ihr Land gab er Israel zum Erbe, / zum Erbe Israel, seinem Volk.
13 Herr, dein Name währt ewig, / das Gedenken an dich, Herr, dauert von Geschlecht zu Geschlecht.
14 Denn der Herr verschafft Recht seinem Volk; / er hat mit seinen Knechten Mitleid.
15 Die Götzen der Heiden sind nur Silber und Gold, / ein Machwerk von Menschenhand.
16 Sie haben einen Mund und reden nicht, / Augen und sehen nicht;
17 sie haben Ohren und hören nicht; / auch ist kein Hauch in ihrem Mund.
18 Die sie gemacht haben, sollen ihrem Machwerk gleichen, / alle, die den Götzen vertrauen.
19 Haus Israel, preise den Herrn! / Haus Aaron, preise den Herrn!
20 Haus Levi, preise den Herrn! / Alle, die ihr den Herrn fürchtet, preist den Herrn!
21 Gepriesen sei der Herr auf Zion, / er, der thront in Jerusalem. / Halleluja!
Danklitanei für Gottes ewige Huld
1 Dankt dem Herrn, denn er ist gütig, / denn seine Huld währt ewig!
2 Dankt dem Gott aller Götter, / denn seine Huld währt ewig!
3 Dankt dem Herrn aller Herren, / denn seine Huld währt ewig!
4 Der allein große Wunder tut, / denn seine Huld währt ewig,
5 der den Himmel geschaffen hat in Weisheit, / denn seine Huld währt ewig,
6 der die Erde über den Wassern gegründet hat, / denn seine Huld währt ewig,
7 der die großen Leuchten gemacht hat, / denn seine Huld währt ewig,
8 die Sonne zur Herrschaft über den Tag, / denn seine Huld währt ewig,
9 Mond und Sterne zur Herrschaft über die Nacht, / denn seine Huld währt ewig.
10 Der die Erstgeburt der Ägypter schlug, / denn seine Huld währt ewig,
11 und Israel herausführte aus ihrer Mitte, / denn seine Huld währt ewig,
12 mit starker Hand und erhobenem Arm, / denn seine Huld währt ewig,
13 der das Schilfmeer zerschnitt in zwei Teile, / denn seine Huld währt ewig,
14 und Israel hindurchführte zwischen den Wassern, / denn seine Huld währt ewig,
15 und den Pharao ins Meer stürzte samt seinem Heer, / denn seine Huld währt ewig.
16 Der sein Volk durch die Wüste führte, / denn seine Huld währt ewig,
17 der große Könige schlug, / denn seine Huld währt ewig,
18 und mächtige Könige tötete, / denn seine Huld währt ewig,
19 Sihon, den König der Amoriter, / denn seine Huld währt ewig,
20 und Og, den König von Baschan, / denn seine Huld währt ewig,
21 und der ihr Land zum Erbe gab, / denn seine Huld währt ewig,
22 der es Israel gab, seinem Knecht, / denn seine Huld währt ewig.
23 Der an uns dachte in unsrer Erniedrigung, / denn seine Huld währt ewig,
24 und uns den Feinden entriss, / denn seine Huld währt ewig,
25 der allen Geschöpfen Nahrung gibt, / denn seine Huld währt ewig.
26 Dankt dem Gott des Himmels, / denn seine Huld währt ewig.
Heimweh nach dem Zion in der Verbannung
1 An den Strömen von Babel, / da saßen wir und weinten, / wenn wir an Zion dachten.
2 Wir hängten unsere Harfen / an die Weiden in jenem Land.
3 Dort verlangten von uns die Zwingherren Lieder, / unsere Peiniger forderten Jubel: / «Singt uns Lieder vom Zion!»
4 Wie könnten wir singen die Lieder des Herrn, / fern, auf fremder Erde?
5 Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem, / dann soll mir die rechte Hand verdorren.
6 Die Zunge soll mir am Gaumen kleben, / wenn ich an dich nicht mehr denke, / wenn ich Jerusalem nicht zu meiner höchsten Freude erhebe.
7 Herr, vergiss den Söhnen Edoms nicht den Tag von Jerusalem; / sie sagten: Reißt nieder, bis auf den Grund reißt es nieder!
8 Tochter Babel, du Zerstörerin! / Wohl dem, der dir heimzahlt, was du uns getan hast!
9 Wohl dem, der deine Kinder packt / und sie am Felsen zerschmettert!
Dank für Gottes Hilfe
1 [Von David.] Ich will dir danken aus ganzem Herzen, / dir vor den Engeln singen und spielen;
2 ich will mich niederwerfen zu deinem heiligen Tempel / hin und deinem Namen danken für deine Huld und Treue. Denn du hast die Worte meines Mundes gehört, / deinen Namen und dein Wort über alles verherrlicht.
3 Du hast mich erhört an dem Tag, als ich rief; / du gabst meiner Seele große Kraft.
4 Dich sollen preisen, Herr, alle Könige der Welt, / wenn sie die Worte deines Mundes vernehmen.
5 Sie sollen singen von den Wegen des Herrn; / denn groß ist die Herrlichkeit des Herrn.
6 Ja, der Herr ist erhaben; / doch er schaut auf die Niedrigen / und die Stolzen erkennt er von fern.
7 Gehe ich auch mitten durch große Not: / du erhältst mich am Leben. Du streckst die Hand aus gegen meine wütenden Feinde / und deine Rechte hilft mir.
8 Der Herr nimmt sich meiner an. / Herr, deine Huld währt ewig. / Lass nicht ab vom Werk deiner Hände!
Der Mensch vor dem allwissenden Gott
1 [Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.] Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich. /
2 Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. / Von fern erkennst du meine Gedanken.
3 Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt; / du bist vertraut mit all meinen Wegen.
4 Noch liegt mir das Wort nicht auf der Zunge - / du, Herr, kennst es bereits.
5 Du umschließt mich von allen Seiten / und legst deine Hand auf mich.
6 Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen, / zu hoch, ich kann es nicht begreifen.
7 Wohin könnte ich fliehen vor deinem Geist, / wohin mich vor deinem Angesicht flüchten?
8 Steige ich hinauf in den Himmel, so bist du dort; / bette ich mich in der Unterwelt, bist du zugegen.
9 Nehme ich die Flügel des Morgenrots / und lasse mich nieder am äußersten Meer,
10 auch dort wird deine Hand mich ergreifen / und deine Rechte mich fassen.
11 Würde ich sagen: «Finsternis soll mich bedecken, / statt Licht soll Nacht mich umgeben», /
12 auch die Finsternis wäre für dich nicht finster,die Nacht würde leuchten wie der Tag, / die Finsternis wäre wie Licht.
13 Denn du hast mein Inneres geschaffen, / mich gewoben im Schoß meiner Mutter.
14 Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. / Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke.
15 Als ich geformt wurde im Dunkeln, / kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde, / waren meine Glieder dir nicht verborgen.
16 Deine Augen sahen, wie ich entstand, / in deinem Buch war schon alles verzeichnet; meine Tage waren schon gebildet, / als noch keiner von ihnen da war.
17 Wie schwierig sind für mich, o Gott, deine Gedanken, / wie gewaltig ist ihre Zahl!
18 Wollte ich sie zählen, es wären mehr als der Sand. / Käme ich bis zum Ende, wäre ich noch immer bei dir.
19 Wolltest du, Gott, doch den Frevler töten! / Ihr blutgierigen Menschen, lasst ab von mir!
20 Sie reden über dich voll Tücke / und missbrauchen deinen Namen.
21 Soll ich die nicht hassen, Herr, die dich hassen, / die nicht verabscheuen, die sich gegen dich erheben?
22 Ich hasse sie mit glühendem Hass; / auch mir sind sie zu Feinden geworden.
23 Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, / prüfe mich und erkenne mein Denken!
24 Sieh her, ob ich auf dem Weg bin, der dich kränkt, / und leite mich auf dem altbewährten Weg!
Hilferuf zu Gott, dem Anwalt des Armen
1 [Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]
2 Rette mich, Herr, vor bösen Menschen, / vor gewalttätigen Leuten schütze mich!
3 Denn sie sinnen in ihrem Herzen auf Böses, / jeden Tag schüren sie Streit.
4 Wie die Schlangen haben sie scharfe Zungen / und hinter den Lippen Gift wie die Nattern. [Sela]
5 Behüte mich, Herr, vor den Händen der Frevler, / vor gewalttätigen Leuten schütze mich, / die darauf sinnen, mich zu Boden zu stoßen.
6 Hochmütige legen mir heimlich Schlingen, / Böse spannen ein Netz aus, / stellen mir Fallen am Wegrand. [Sela]
7 Ich sage zum Herrn: Du bist mein Gott. / Vernimm, o Herr, mein lautes Flehen!
8 Herr, mein Gebieter, meine starke Hilfe, / du beschirmst mein Haupt am Tag des Kampfes.
9 Herr, erfülle nicht die Wünsche des Frevlers, / lass seine Pläne nicht gelingen! [Sela]
10 Die mich umzingeln, sollen das Haupt nicht erheben; / die Bosheit ihrer Lippen treffe sie selbst.
11 Er lasse glühende Kohlen auf sie regnen, / er stürze sie hinab in den Abgrund, / sodass sie nie wieder aufstehn.
12 Der Verleumder soll nicht bestehen im Land, / den Gewalttätigen treffe das Unglück Schlag auf Schlag.
13 Ich weiß, der Herr führt die Sache des Armen, / er verhilft den Gebeugten zum Recht.
14 Deinen Namen preisen nur die Gerechten; / vor deinem Angesicht dürfen nur die Redlichen bleiben.
Bitte um Bewahrung vor Sünde
1 [Ein Psalm Davids.] Herr, ich rufe zu dir. Eile mir zu Hilfe; / höre auf meine Stimme, wenn ich zu dir rufe.
2 Wie ein Rauchopfer steige mein Gebet vor dir auf; / als Abendopfer gelte vor dir, wenn ich meine Hände erhebe.
3 Herr, stell eine Wache vor meinen Mund, / eine Wehr vor das Tor meiner Lippen!
4 Gib, dass mein Herz sich bösen Worten nicht zuneigt, / dass ich nichts tue, was schändlich ist, zusammen mit Menschen, die Unrecht tun. / Von ihren Leckerbissen will ich nicht kosten.
5 Der Gerechte mag mich schlagen aus Güte: / Wenn er mich bessert, ist es Salböl für mein Haupt; da wird sich mein Haupt nicht sträuben. / Ist er in Not, will ich stets für ihn beten.
6 Haben ihre Richter sich auch die Felsen hinabgestürzt, / sie sollen hören, dass mein Wort für sie freundlich ist.
7 Wie wenn man Furchen zieht und das Erdreich aufreißt, / so sind unsre Glieder hingestreut an den Rand der Unterwelt.
8 Mein Herr und Gott, meine Augen richten sich auf dich; / bei dir berge ich mich. Gieß mein Leben nicht aus!
9 Vor der Schlinge, die sie mir legten, bewahre mich, / vor den Fallen derer, die Unrecht tun!
10 Die Frevler sollen sich in ihren eigenen Netzen fangen, / während ich heil entkomme.
Hilferuf in schwerer Bedrängnis
1 [Ein Weisheitslied Davids, als er in der Höhle war. Ein Gebet.]
2 Mit lauter Stimme schrei ich zum Herrn, / laut flehe ich zum Herrn um Gnade.
3 Ich schütte vor ihm meine Klagen aus, / eröffne ihm meine Not.
4 Wenn auch mein Geist in mir verzagt, / du kennst meinen Pfad. Auf dem Weg, den ich gehe, / legten sie mir Schlingen.
5 Ich blicke nach rechts und schaue aus, / doch niemand ist da, der mich beachtet. Mir ist jede Zuflucht genommen, / niemand fragt nach meinem Leben.
6 Herr, ich schreie zu dir, / ich sage: Meine Zuflucht bist du, / mein Anteil im Land der Lebenden.
7 Vernimm doch mein Flehen; / denn ich bin arm und elend. Meinen Verfolgern entreiß mich; / sie sind viel stärker als ich.
8 Führe mich heraus aus dem Kerker, / damit ich deinen Namen preise. Die Gerechten scharen sich um mich, / weil du mir Gutes tust.
Gebet um Kraft und Hilfe gegen Feinde
1 [Ein Psalm Davids.] Herr, höre mein Gebet, vernimm mein Flehen; / in deiner Treue erhöre mich, in deiner Gerechtigkeit!
2 Geh mit deinem Knecht nicht ins Gericht; / denn keiner, der lebt, ist gerecht vor dir.
3 Der Feind verfolgt mich, tritt mein Leben zu Boden, / er lässt mich in der Finsternis wohnen wie längst Verstorbene.
4 Mein Geist verzagt in mir, / mir erstarrt das Herz in der Brust.
5 Ich denke an die vergangenen Tage, / sinne nach über all deine Taten, / erwäge das Werk deiner Hände.
6 Ich breite die Hände aus (und bete) zu dir; / meine Seele dürstet nach dir wie lechzendes Land. [Sela]
7 Herr, erhöre mich bald, / denn mein Geist wird müde; verbirg dein Antlitz nicht vor mir, / damit ich nicht werde wie Menschen, die längst begraben sind.
8 Lass mich deine Huld erfahren am frühen Morgen; / denn ich vertraue auf dich. Zeig mir den Weg, den ich gehen soll; / denn ich erhebe meine Seele zu dir.
9 Herr, entreiß mich den Feinden! / Zu dir nehme ich meine Zuflucht.
10 Lehre mich, deinen Willen zu tun; denn du bist mein Gott. / Dein guter Geist leite mich auf ebenem Pfad.
11 Um deines Namens willen, Herr, erhalt mich am Leben, / führe mich heraus aus der Not in deiner Gerechtigkeit!
12 Vertilge in deiner Huld meine Feinde, / lass all meine Gegner untergehn! / Denn ich bin dein Knecht.
Danklied auf das Glück des Gottesvolkes
1 [Von David] Gelobt sei der Herr, der mein Fels ist, / der meine Hände den Kampf gelehrt hat, meine Finger den Krieg.
2 Du bist meine Huld und Burg, / meine Festung, mein Retter, mein Schild, dem ich vertraue. / Er macht mir Völker untertan.
3 Herr, was ist der Mensch, dass du dich um ihn kümmerst, / des Menschen Kind, dass du es beachtest?
4 Der Mensch gleicht einem Hauch, / seine Tage sind wie ein flüchtiger Schatten.
5 Herr, neig deinen Himmel und steig herab, / rühre die Berge an, sodass sie rauchen.
6 Schleudre Blitze und zerstreue die Feinde, / schieß deine Pfeile ab und jag sie dahin!
7 Streck deine Hände aus der Höhe herab und befreie mich; / reiß mich heraus aus gewaltigen Wassern, / aus der Hand der Fremden!
8 Alles, was ihr Mund sagt, ist Lüge, / Meineide schwört ihre Rechte.
9 Ein neues Lied will ich, o Gott, dir singen, / auf der zehnsaitigen Harfe will ich dir spielen,
10 der du den Königen den Sieg verleihst / und David, deinen Knecht, errettest. Vor dem bösen Schwert
11 errette mich, / entreiß mich der Hand der Fremden! Alles, was ihr Mund sagt, ist Lüge, / Meineide schwört ihre Rechte.
12 Unsre Söhne seien wie junge Bäume, / hoch gewachsen in ihrer Jugend, unsre Töchter wie schlanke Säulen, / die geschnitzt sind für den Tempel.
13 Unsre Speicher seien gefüllt, / überquellend von vielerlei Vorrat; unsre Herden mögen sich tausendfach mehren, / vieltausendfach auf unsren Fluren.
14 Unsre Kühe mögen tragen, ohne zu verwerfen und ohne Unfall; / kein Wehgeschrei werde laut auf unsern Straßen.
15 Wohl dem Volk, dem es so ergeht, / glücklich das Volk, dessen Gott der Herr ist!
Lobpreis der Größe und Güte Gottes
1 [Ein Loblied Davids.] Ich will dich rühmen, mein Gott und König, / und deinen Namen preisen immer und ewig;
2 ich will dich preisen Tag für Tag / und deinen Namen loben immer und ewig.
3 Groß ist der Herr und hoch zu loben, / seine Größe ist unerforschlich.
4 Ein Geschlecht verkünde dem andern den Ruhm deiner Werke / und erzähle von deinen gewaltigen Taten.
5 Sie sollen vom herrlichen Glanz deiner Hoheit reden; / ich will deine Wunder besingen.
6 Sie sollen sprechen von der Gewalt deiner erschreckenden Taten; / ich will von deinen großen Taten berichten.
7 Sie sollen die Erinnerung an deine große Güte wecken / und über deine Gerechtigkeit jubeln.
8 Der Herr ist gnädig und barmherzig, / langmütig und reich an Gnade.
9 Der Herr ist gütig zu allen, / sein Erbarmen waltet über all seinen Werken.
10 Danken sollen dir, Herr, all deine Werke / und deine Frommen dich preisen.
11 Sie sollen von der Herrlichkeit deines Königtums reden, / sollen sprechen von deiner Macht,
12 den Menschen deine machtvollen Taten verkünden / und den herrlichen Glanz deines Königtums.
13 Dein Königtum ist ein Königtum für ewige Zeiten, / deine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht. [Der Herr ist treu in all seinen Worten, / voll Huld in all seinen Taten]
14 Der Herr stützt alle, die fallen, / und richtet alle Gebeugten auf.
15 Aller Augen warten auf dich / und du gibst ihnen Speise zur rechten Zeit.
16 Du öffnest deine Hand / und sättigst alles, was lebt, nach deinem Gefallen.
17 Gerecht ist der Herr in allem, was er tut, / voll Huld in all seinen Werken.
18 Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe, / allen, die zu ihm aufrichtig rufen.
19 Die Wünsche derer, die ihn fürchten, erfüllt er, / er hört ihr Schreien und rettet sie.
20 Alle, die ihn lieben, behütet der Herr, / doch alle Frevler vernichtet er.
21 Mein Mund verkünde das Lob des Herrn. / Alles, was lebt, preise seinen heiligen Namen immer und ewig!
Preislied auf Gott, den Herrn und Helfer Israels
1 Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele! /
2 Ich will den Herrn loben, solange ich lebe, / meinem Gott singen und spielen, solange ich da bin.
3 Verlasst euch nicht auf Fürsten, / auf Menschen, bei denen es doch keine Hilfe gibt.
4 Haucht der Mensch sein Leben aus / und kehrt er zurück zur Erde, / dann ist es aus mit all seinen Plänen.
5 Wohl dem, dessen Halt der Gott Jakobs ist / und der seine Hoffnung auf den Herrn, seinen Gott, setzt.
6 Der Herr hat Himmel und Erde gemacht, / das Meer und alle Geschöpfe; / er hält ewig die Treue.
7 Recht verschafft er den Unterdrückten, / den Hungernden gibt er Brot; / der Herr befreit die Gefangenen.
8 Der Herr öffnet den Blinden die Augen, / er richtet die Gebeugten auf.
9 Der Herr beschützt die Fremden / und verhilft den Waisen und Witwen zu ihrem Recht. Der Herr liebt die Gerechten, / doch die Schritte der Frevler leitet er in die Irre.
10 Der Herr ist König auf ewig, / dein Gott, Zion, herrscht von Geschlecht zu Geschlecht.
Bekenntnis zu Gott, dem Retter Israels
1 Halleluja! Gut ist es, unserm Gott zu singen; / schön ist es, ihn zu loben.
2 Der Herr baut Jerusalem wieder auf, / er sammelt die Versprengten Israels.
3 Er heilt die gebrochenen Herzen / und verbindet ihre schmerzenden Wunden.
4 Er bestimmt die Zahl der Sterne / und ruft sie alle mit Namen.
5 Groß ist unser Herr und gewaltig an Kraft, / unermesslich ist seine Weisheit.
6 Der Herr hilft den Gebeugten auf / und erniedrigt die Frevler.
7 Stimmt dem Herrn ein Danklied an, / spielt unserm Gott auf der Harfe!
8 Er bedeckt den Himmel mit Wolken, / spendet der Erde Regen / und lässt Gras auf den Bergen sprießen.
9 Er gibt dem Vieh seine Nahrung, / gibt den jungen Raben, wonach sie schreien.
10 Er hat keine Freude an der Kraft des Pferdes, / kein Gefallen am schnellen Lauf des Mannes.
11 Gefallen hat der Herr an denen, die ihn fürchten und ehren, / die voll Vertrauen warten auf seine Huld.
Dank für Gottes Güte
12 Jerusalem, preise den Herrn, / lobsinge, Zion, deinem Gott!
13 Denn er hat die Riegel deiner Tore fest gemacht, / die Kinder in deiner Mitte gesegnet;
14 er verschafft deinen Grenzen Frieden / und sättigt dich mit bestem Weizen.
15 Er sendet sein Wort zur Erde, / rasch eilt sein Befehl dahin.
16 Er spendet Schnee wie Wolle, / streut den Reif aus wie Asche.
17 Eis wirft er herab in Brocken, / vor seiner Kälte erstarren die Wasser.
18 Er sendet sein Wort aus und sie schmelzen, / er lässt den Wind wehen, dann rieseln die Wasser.
19 Er verkündet Jakob sein Wort, / Israel seine Gesetze und Rechte.
20 An keinem andern Volk hat er so gehandelt, / keinem sonst seine Rechte verkündet. Halleluja!
Danklitanei auf Gott, den Schöpfer und Herrn
1 Halleluja! Lobt den Herrn vom Himmel her, / lobt ihn in den Höhen:
2 Lobt ihn, all seine Engel, / lobt ihn, all seine Scharen;
3 lobt ihn, Sonne und Mond, / lobt ihn, all ihr leuchtenden Sterne;
4 lobt ihn, alle Himmel / und ihr Wasser über dem Himmel!
5 Loben sollen sie den Namen des Herrn; / denn er gebot, und sie waren erschaffen.
6 Er stellte sie hin für immer und ewig, / er gab ihnen ein Gesetz, das sie nicht übertreten.
7 Lobt den Herrn, ihr auf der Erde, / ihr Seeungeheuer und all ihr Tiefen,
8 Feuer und Hagel, Schnee und Nebel, / du Sturmwind, der sein Wort vollzieht,
9 ihr Berge und all ihr Hügel, / ihr Fruchtbäume und alle Zedern,
10 ihr wilden Tiere und alles Vieh, / Kriechtiere und gefiederte Vögel,
11 ihr Könige der Erde und alle Völker, / ihr Fürsten und alle Richter auf Erden,
12 ihr jungen Männer und auch ihr Mädchen, / ihr Alten mit den Jungen!
13 Loben sollen sie den Namen des Herrn; / denn sein Name allein ist erhaben, / seine Hoheit strahlt über Erde und Himmel.
14 Seinem Volk verleiht er Macht, / das ist ein Ruhm für all seine Frommen, / für Israels Kinder, das Volk, das ihm nahen darf. Halleluja!
Ein Kampflied des Gottesvolkes
1 Halleluja! Singt dem Herrn ein neues Lied! / Sein Lob erschalle in der Gemeinde der Frommen.
2 Israel soll sich über seinen Schöpfer freuen, / die Kinder Zions über ihren König jauchzen.
3 Seinen Namen sollen sie loben beim Reigentanz, / ihm spielen auf Pauken und Harfen.
4 Der Herr hat an seinem Volk Gefallen, / die Gebeugten krönt er mit Sieg.
5 In festlichem Glanz sollen die Frommen frohlocken, / auf ihren Lagern jauchzen:
6 Loblieder auf Gott in ihrem Mund, / ein zweischneidiges Schwert in der Hand,
7 um die Vergeltung zu vollziehn an den Völkern, / an den Nationen das Strafgericht,
8 um ihre Könige mit Fesseln zu binden, / ihre Fürsten mit eisernen Ketten,
9 um Gericht über sie zu halten, so wie geschrieben steht. / Herrlich ist das für all seine Frommen. Halleluja!
Das große Halleluja
1 Halleluja! Lobt Gott in seinem Heiligtum, / lobt ihn in seiner mächtigen Feste!
2 Lobt ihn für seine großen Taten, / lobt ihn in seiner gewaltigen Größe!
3 Lobt ihn mit dem Schall der Hörner, / lobt ihn mit Harfe und Zither!
4 Lobt ihn mit Pauken und Tanz, / lobt ihn mit Flöten und Saitenspiel!
5 Lobt ihn mit hellen Zimbeln, / lobt ihn mit klingenden Zimbeln!
6 Alles, was atmet, / lobe den Herrn! Halleluja!