Das Buch der Psalmen, auch Psalter genannt, ist ein Buch des Tanachs, die erste der Ketuvim („Schriften“).
Als Tanach oder Tenach bezeichnet das Judentum die Bibeltexte, die als normativ für die eigene Religion gelten. Der Tanach besteht aus den drei Teilen: die Tora = "Weisung" , Nevi "im Propheten" und Ketuvim = "Schriften".
TNK ist das Akronym der Anfangsbuchstaben dieser Teile. Sie enthalten insgesamt 24 in hebräischer Sprache verfasste Bücher; zwei davon enthalten längere aramäische Textpassagen. In der Sekundärliteratur wird der Tanach auch als "jüdische" oder "hebräische Bibel" bezeichnet.
Das Christentum hat alle Bücher des Tanach übernommen und in etwas anderer Anordnung als sein Altes Testament kanonisiert (Bibelkanon).
Im Alten Testament gehört es zur Weisheitsliteratur und steht dort an zweiter Stelle.
Es ist eine Sammlung von 150 Psalmen, also Gebeten und Liedern, die in fünf Bücher eingeteilt sind. Die Psalmen spielen sowohl in der jüdischen wie auch in der christlichen Religion eine bedeutende Rolle und wurden vor allem in Musik und Literatur vielfach aufgegriffen.
In der griechischen Septuaginta-Übersetzung und daraus abgeleitet in allen orthodoxen Bibeln gehört noch ein Psalm 151 zum Buch der Psalmen.
Das Stundengebet der römisch-katholischen, orthodoxen, lutherischen und anglikanischen Kirche besteht vorwiegend aus Psalmen und den zugehörigen Antiphonen. Psalmen werden in der Heiligen Messe, bei der Spendung von Sakramenten und Sakramentalien, bei Prozessionen und Wallfahrten und bei Begräbnisen gesungen. Einzelne oder mehrere Psalmverse sind Bestandteile sowohl des Graduales wie auch des Introitus. Auch die christliche Ikonographie geht häufig auf Motive aus den Psalmen zurück.
Martin Luther nannte die Psalmen die „kleine Biblia“ und weist damit auf den umfassenden religiösen Reichtum des Psalters hin.
Johannes Calvin schrieb in der Einleitung seiner Auslegung der Psalmen: „Mit gutem Grund nenne ich gewöhnlich das Psalmbuch eine Aufgliederung die Anatomie aller Teile der Seele“.
Papst Benedikt XVI bezeichnete die Psalmen als Geschenk Gottes an Israel und die Kirche und als „Schule des Gebets“, insofern das Wort Gottes zum Wort des Betenden werde.