Toggle navigation

Rosenkranz - Gebete

Histrorisches zum Rosenkranz - Gebet

Das katholische Rosenkranzgebet entwickelte sich aus frühmittelalterlichen Mariengebeten, bei denen das Ave Maria einhundertfünfzigmal wiederholt und mit Glaubensgeheimnissen und biblischen Texten verbunden wurde.
Die älteste schriftliche Erwähnung einer Schnur mit aufgezogenen Steinen als Zählkette für wiederholt gesprochene Gebete in der Lateinischen Kirche schreibt diese Gebetsschnur der angelsächsischen Adligen Lady Godiva († um 1085) zu.
Im 11. Jahrhundert schuf Petrus Damiani (um 1006–1072) die Form des „Ave Maria“, wobei der Engelsgruß aus dem Lukasevangelium im Wortlaut verwendet wurde.

„Ave Maria, gratia plena. Dominus tecum. Benedicta tu in mulieribus.“

Im 12. Jahrhundert kam der Brauch auf, dass in Klöstern die Laienbrüder bzw. Laienschwestern, die meist nicht lesen bzw. kein Latein konnten, statt der lateinischen Psalmen des Stundengebets andere Gebete verrichteten.
Neben dem Vaterunser tritt auch das Ave Maria als Ersatzgebet für die Psalmen auf, letzteres insbesondere bei den Zisterziensern und Kartäusern. Für eine Reihe von 150 „Ave Maria“ kam in Anlehnung an die 150 Psalmen der Bibel der Name Marienpsalter auf.
Das „Alte Passional“, eine mittelhochdeutsche Legendensammlung ohne Angabe des Verfassers,
vergleicht das „Ave Maria“ mit einer himmlischen Rose. Hierin gründet wohl die Bezeichnung „Rosenkranz“ für die Zählkette und eine Ave-Maria-Gebetsreihe. Eine der Legenden erzählt von einem Marienverehrer, der eine Marienstatue mit einem geflochtenen Kranz aus Rosen zu schmücken pflegte.
In einer Erscheinung soll er eines Tages die Botschaft bekommen haben, dass sich Maria über einen anderen Rosenkranz mehr freue, nämlich über 50 gebetete „Ave Maria“. Diese würden in ihren Händen zu Rosen, aus denen sie den schönsten Kranz flechten könne.
Der Zisterzienserabt Stephan von Sallay († 1252) formulierte eine Vorform der 15 Rosenkranzgeheimnisse.
Durch den Kartäusermönch Heinrich von Kalkar (1328–1408) kam die Gewohnheit auf, fünfmal zehn „Ave Maria“ zu beten und jeden Zehnerblock mit einem „Vaterunser“ zu beginnen und einem „Ehre sei dem Vater“ zu beenden.
Die heute gebräuchliche Form des Rosenkranzes entstand im Advent 1409. Der Trierer Kartäuser Dominikus von Preußen fasste die Ereignisse des Lebens Jesu in 50 Schlusssätzen (clausulae) zusammen, die sich an den (damals allein üblichen) ersten Teil des Ave Maria anschlossen.
Adolf von Essen, ebenfalls aus dieser Kartause, verkürzte die „clausulae“ auf 15.
Weit verbreitet ist die von Alanus de Rupe um 1468 zuerst verbreitete Legende, dass der heilige Dominikus, Gründer des Dominikanerordens, die heutige Form des Rosenkranzes 1208 bei einer Marienerscheinung empfangen und sie in seinem Orden eingeführt haben soll. Die Legende erzählt, dass Maria den Rosenkranz Dominikus als Waffe im Kampf gegen die Albigenser geschenkt habe.
In seiner Bulle „Ea quae“ vom 9. Mai 1479 empfiehlt Papst Sixtus IV. das tägliche Beten des Rosenkranzes.
1508 wurde dem „Ave Maria“ der Schluss-Satz „Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns …“ hinzugefügt.
In seinem Breve „Consueverunt“ vom 17. September 1569 legte Papst Pius V. den Text des „Ave Maria“ endgültig fest und regelte die Form des Rosenkranzgebets offiziell.

Papst Johannes XXIII., der das Zweite Vatikanische Konzil einberufen hat, betete jeden Tag den freudenreichen, den schmerzensreichen und den glorreichen Rosenkranz.
Er sagte: “Für mich sind die fünfzehn Geheimnisse des Rosenkranzes fünfzehn Fenster, durch die ich im Licht des Herrn die Welt betrachte.”

Der Heilige Vater Papst Johannes Paul II. gibt folgende Hinweise zur Erneuerung und Vertiefung des Rosenkranzgebetes, vor allem, wenn es in Gemeinschaft gebetet wird:
Am Anfang wird das jeweilige Geheimnis genannt und mit einer kurzen Lesung aus der Heiligen Schrift vor Augen gestellt.
Darauf folgt eine meditative Stille, dann wird das Gesätz in der gewohnten Weise abwechselnd gebetet (Vater unser und zehn Ave Maria).
Ein abschließendes Gebet schlägt die Brücke zum Leben der Gläubigen.

Vom Vatikan wurde vorgeschlagen, an bestimmten Wochentagen besonders folgende Geheimnisse zu betrachten:

Die glorreichen Geheimnisse: Sonntag und Mittwoch
Die freundenreiche Geheimnisse: Montag und Samstag
Die schmerzhaften Geheimnisse: Dienstag und Freitag
Die lichtreichen Geheimnisse: Donnerstag (früher: freudenreiche Geheimnisse)