Kreuz

 

 

 

 

Novene zum heiligen Geist

 

 

 

 

 

Mit diesem Gebet können wir uns auf das Pfingstfest vorbereiten, oder auch zu anderen Zeiten im Kirchenjahr den Heiligen Geist anrufen.

Erster Tag

Komm, O Geist der Weisheit!

"Wenn jemand von euch der Weisheit bedarf, so erbitte er sie von Gott, der sie allen in Fülle gibt." Jak 1, 5

Die kostbarste Gnadengabe des Heiligen Geistes ist die Weisheit. Sie ist nach dem heiligen Bonaventura die übernatürlich bleibende, vom Heiligen Geist eingegossene Fähigkeit, Gott zu erkennen und ihn mit innerer Freude zu lieben. Erkenntnis der Wahrheit in Gott und Liebe Gottes bis zur höchsten Stufe, die der Mensch erreichen kann, das ist die Weisheit. Die Gabe der Weisheit ist die höchste der Gnadengaben des Heiligen Geistes. Sie umfaßt alle anderen Gaben. Sie lenkt unsern Sinn auf das eine Notwendige: Gott suchen. Gott finden ist der Anfang und Gipfelpunkt aller Weisheit. Wer wirklich weise ist, sieht und liebt nur mehr Gott, beurteilt alles im Lichte Gottes und erhält dadurch einen unverrückbaren Standpunkt, der innere Ruhe und Sicherheit in allen Lebenslagen gibt.

Wir können darum nicht innig genug um diese Gabe des Heiligen Geistes flehen; denn sie ist besser als alle Kostbarkeiten, und alles, was man ersehnt, kann ihr nicht gleichgestellt werden», sagt das Buch der Sprüche. Und der heilige Jakobus schildert uns die erstrebenswerte Wirkung dieser köstlichen Gottesgabe: "Die Weisheit, die von oben kommt, ist rein, friedsam, bescheiden, nachgiebig, dem Guten hold, voll Barmherzigkeit und guter Früchte. Sie richtet und heuchelt nicht." Jak 3,17

Gebet:

Wir bitten dich, Herr, huldvoll gieße unseren Herzen ein den Heiligen Geist, ihn, dessen Weisheit uns schuf und dessen Voraussicht uns leitet. Durch Christus, unsern Herrn. Amen. Quat.Samstag nach Pfingsten

Leitgedanke:

Ich will alles, was mir heute begegnet, im Lichte der ewigen Weisheit sehen.

Stoßgebet:

0 Gott, laß mich dich erkennen, laß mich mich selber erkennen. Hl. Augustinus

O Maria, Sitz der Weisheit, bitte für unsl


Zweiter Tag

Komm, O Geist des Verstandes!

"Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich gesagt habe". Joh 14, 26

Wie weh tat es oft dem Erlöser, dass seine Zuhörer, ja nicht einmal seine eigenen Jünger seine Worte und Absichten recht verstanden. Manches wollte er ihnen auch noch nicht offenbaren, sondern erst durch den Heiligen Geist mitteilen. Der Geist des Verstandes lässt uns die göttlichen Wahrheiten besser verstehen, sie tiefer erfassen. Seinem Licht verdanken wir es, wenn uns die verborgenen Tiefen der übernatürlichen und selbst der natürlichen Erkenntniswelt in hellem Licht aufstrahlen. Um dieses Gnadenlicht müssen wir aber innig bitten, denn nur den demütigen, den gelehrigen, aufgeschlossenen Seelen offenbart sich Gott. Wie wichtig dieses Wachsen an Erkenntnis, dieses tiefere Eindringen in die unerschöpflichen Reichtümer unseres Glaubens ist, sagt der bekannte Pater Momme Nissen: "Das Seelenleben der meisten Menschen, auch vieler gläubiger Christen, bleibt vor allem darum so matt und träge und unfruchtbar, weil sie sich nicht genug bemühen um Erkenntnis und Durchdringung der Glaubenswahrheiten, weil sie darin keine Fortschritte machen. Wir kommen nicht voran in der Liebe zu Gott ohne ein Fortschreiten in der Erkenntnis Gottes.

Wodurch gelangen wir aber zu einer grösseren Gotteserkenntnis? Zu dem Gebet um die Gabe des Verstandes muß das eigene Bemühen kommen. Wir müssen Gottes Wort hören, die Heilige Schrift besser kennenlernen, eine Gesamtdarstellung der Glaubenslehre lesen, um ihre inneren Zusammenhänge zu sehen; müssen die Geschichte der Kirche lesen, in der uns das Walten des Heiligen Geistes offenbar wird. Sollte es wirklich nicht möglich sein, täglich wenigstens fünf Minuten der religiösen Weiterbildung zu widmen?

Gebet:

Verleihe, wir bitten, allmächtiger Gott, dass der Glanz deiner Klarheit über uns erstrahle, und dass das Licht deines Lichtes die Herzen der durch deine Gnade Wiedergeborenen durch die Erleuchtung des Heiligen Geistes befestige. Durch Christus, unsern Herrn. Amen.

Leitgedanke:

Ich will heute darüber nachdenken, welche Lücken in meinem religiösen Wissen ich ausfüllen muß, und wie ich das tun kann.

Stoßgebet:

Komm, Heiliger Geist, erleuchte die Herzen deiner Gläubigen.

O Maria, erflehe mir die Gabe des Verstandes, die mich in alle Wahrheit einführt.


Dritter Tag

Komm, O Geist des Rates!

Seliges Licht erfüllet das Innere derer, die dir gläubig vertrauen. Pfingstsequenz

Wir denken kaum so oft daran, den Gnadenbeistand des Heiligen Geistes anzurufen, als in den Stunden der Ratlosigkeit. Vom Geist des Lichtes erwarten wir die Aufhellung einer dunklen Frage. Gut ist es, wenn wir bei ihm Rat holen, denn dadurch stellen wir schon von selbst die Frage in das Licht der Ewigkeit und wollen bei unserer Entscheidung uns von dem Gedanken leiten lassen: Was kann unter diesen Umständen der Wille Gottes sein? - Wie werde ich am Ende meines Lebens, wenn alle menschlichen Rücksichten, alle erdhaften Interessen schwinden, darüber denken?. Auch in den kleinen Alltagsfragen müssen wir zum Quell des Lichtes gehen, damit wir dort die richtige Antwort bekommen. Große Entscheidungen haben wir selten zu treffen, aber aus den kleinen Angelegenheiten setzt sich unser Leben zusammen. Und überdies im Reich der Gnade wie der Natur erleben wir es so oft: Kleine Ursache, große Wirkung.

Dieses Bitten um das Licht des Heiligen Geistes, dieses Horchen auf seinen Rat, seine Anregungen und Einsprechungen setzt voraus, dass wir in lebendiger Beziehung zu ihm stehen, dass wir innerlich feinhörig sind, nicht betäubt von den äußeren Eindrücken. Zu den tröstlichen Abschiedsworten unseres Herrn gehört das Wort vom immerwährenden Wohnen des Heiligen Geistes in uns. Warum besprechen und beraten wir so vieles mit Menschen, die uns oft nicht helfen können, anstatt mit dem göttlichen Beistand in uns, der uns mit seinem Licht den rechten Weg zeigt?

Gebet:

Wir bitten dich, Herr, unser Gott, gib uns in deiner Güte allzeit den Geist, das Rechte zu denken und zu vollbringen; ohne dich können wir nicht bestehen, so gib uns die Kraft, zu leben, wie es deinem Willen entspricht. Durch Christus, unsern Herrn.

Leitgedanke:

Ich will heute in allen Fragen den Heiligen Geist um sein Licht bitten.

Stoßgebet:

0 Quelle des Lichtes, sende aus dein Licht und deine Wahrheit.

Mutter vom guten Rat, bitte für uns!


Vierter Tag

Komm, O Geist der Stärke

"Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der über euch kommen wird". Apg 1, 8

Diese Verheißung des Erlösers erfüllt uns mit Vertrauen und Zuversicht. Denn die Gabe des Rates, um die wir gestern gebetet haben, nützt allein noch nicht viel. Zu ihr muß die Gabe der Stärke kommen. Denn oft genug wüßten wir schon, was der Wille Gottes von uns fordert, aber wir haben nicht die Kraft, ihn zu erfüllen. Täglich spüren wir es, dass wir schwach, matt, unfähig zum Guten sind und wie sehr wir die stärkende, umwandelnde Kraft des Heiligen Geistes brauchen im Kampf gegen das Böse, im Ringen um das Gute. Die Gabe der Stärke will uns besonders dazu befähigen, Opfer zu bringen, dem Rufe Gottes zu folgen, wenn er Schweres von uns verlangt.

Am Reden und Handeln der Apostel vor und nach der Geistessendung sehen wir ganz deutlich, welche Sinnesänderung der Heilige Geist bewirkt, mit welchem Mut, mit welcher Entschlußkraft, mit welch ausdauernder, alle Hindernisse überwindender Festigkeit er die Seele erfüllt, die ihn darum bittet.

Die Tage des Gebetes um die Gnaden des Heiligen Geistes sollen uns auch einen Schritt weiter bringen in der Selbstverleugnung, in der Entsagung, im Verzicht auf irgendeine Anhänglichkeit, die die vollständige Hingabe an die Leitung des Heiligen Geistes noch hemmt. Großmut und Opferbereitschaft muß eine Frucht dieser neuntägigen Andacht sein.

Gebet:

0 Gott, du Stärke aller, die auf dich hoffen, sei huldvoll nahe, da wir rufen zu dir; wir sterbliche Menschen vermögen in unserer Schwachheit nichts ohne dich, so komm uns du mit deiner Gnade zu Hilfe; gib, dass wir treu deine Gebote befolgen und so dir gefallen in unserem Streben und in der Tat. Durch Christus, unsern Herrn. Amen.

Leitgedanke:

Der Heilige Geist weiß nichts von einem weichlichen Zögern. Hl. Ambrosius

Stoßgebet:

Geist der Stärke, erfülle und belebe uns!

Starke Jungfrau, bitte für uns!


Fünfter Tag

Komm, O Geist der Wissenschaft!

"Er gab den Menschen Einsicht, um sich durch seine Wunderkräfte zu verherrlichen". Jesus Sirach 38,6

Die Gabe der Wissenschaft befähigt uns, Gutes vom Bösen, Wahres vom Falschen zu unterscheiden und Gott zum Mittelpunkt alles Wissens zu machen. Mit dem Licht der wahren Wissenschaft durchdringen wir auch die Gebiete des weltlichen Wissens; doch wir bleiben nicht dabei stehen, sondern dringen zum Mittelpunkt alles Seins, zu Gott vor. Die wahre Wissenschaft ist die Erkenntnis aller Dinge in Gott. Das Licht des Heiligen Geistes läßt Anfang und Ende alles Geschaffenen erkennen, gibt Antwort auf die Fragen: Woher, wohin, wozu, warum?

Die Gabe der Wissenschaft ist eng verwandt mit der Gabe des Verstandes, namentlich durch ihre Zwecke. Beide wollen uns eine Kenntnis und Erkenntnis göttlicher Wahrheiten vermitteln, die ihren Beweggrund nicht in rein natürlicher Wissbegier, sondern in der Liebe haben, diese besser zu erkennen suchen, um mehr lieben zu können: Das ist die Wissenschaft, die sich in Liebe wandelt, die Wissenschaft der Tat. Ein Studium, das solche Wissenschaft anstrebt, ist die Entfaltung unseres Glaubens; es wird zum Gebet, zur Beschauung. Das ist die Wissenschaft, die uns not tut und die gefördet werden muß, denn sie ist die Quelle neuer Liebe, sagt Abt Marmion in seinem Buch "Christus unser Ideal". Auch hier zeigt es sich wieder wie bei der Gabe des Verstandes, dass das göttliche Gnadenlicht des Heiligen Geistes sich mit dem Versenken in die Geheimnisse Gottes einen muß. Dann erfahren wir auch in uns was die Pfingstsequenz verspricht: "Seliges Licht erfüllet das Innere derer, die dir gläubig vertrauen."

Gebet:

Hilf uns, allmächtiger Gott, dass wir allzeit darauf bedacht sind, auf das was des Geistes ist, in Wort und Tat vollbringen, was dir gefällt. Durch Christus, unsern Herrn. Amen.

Leitgedanke:

Ich will durch tägliche geistliche Lesung meine religiösen Kenntnisse erweitern und vertiefen.

Stoßgebet:

Die Gnade des Heiligen Geistes erleuchte uns Sinn und Herz.

Reinste Mutter, bitte für uns!


Sechster Tag

Komm, O Geist der Frömmigkeit!

"Die Hoffnung aber läßt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist". Röm 5, 5

Am heutigen Tag wollen wir unser Gebet zum Heiligen Geist verdoppeln, unser Verlangen nach seiner Gnade noch steigern; denn wir bitten heute um die Gabe der Frömmigkeit, um eine innige, tiefe, rückhaltlose Liebe zu Gott. Wir gehen zum göttlichen Feuergeist, damit er uns durchglühe. Wir gehen zum Quell der Liebe, um aus ihr all die Gesinnungen zu schöpfen, die wir als Kinder Gottes gegen unsern gütigen Vater und gegen unsern Heiland und Erlöser haben sollten, und die gerade der Geist der Frömmigkeit uns geben will: Hingabe, Dankbarkeit, Vertrauen, Freude an allem, was sich auf Gott bezieht. Der Heilige Geist ist es, der uns die Gnade gibt, Gott zu lieben aus unserem ganzen Herzen, aus unserer ganzen Seele, aus unserem ganzen Gemüte und aus allen unsern Kräften. Er verleiht auch die starke Liebe zu Gott, die in jeder inneren und äußeren Prüfung standhält, auch dann, wenn das Gefühl der Liebe nicht mehr spürbar ist, sondern wir die Liebe nur mehr durch die Tat zeigen können.

Die Feuerzungen, durch die der Heilige Geist uns mit der Gottesliebe erfüllt, entzünden auch die Nächstenliebe in uns, drängen uns zur Sorge dafür, dass Gott auch von andern geliebt wird. Gottesliebe und Nächstenliebe gehören ganz eng zusammen. Der heilige Petrus, den der Pfingstgeist so mächtig durchglühte und umwandelte, sagt: "Zeigt in der Frömmigkeit die Bruderliebe und in der Bruderliebe die Gottesliebe." 2. Petr 1, 7

Gebet:

0 Gott, unsichtbare Güter hast du denen bereitet, die dich lieben; senke in unser Herz die Glut deiner göttlichen Liebe, damit wir in allem und über alles dich lieben und so deine Verheißungen erlangen, die größer sind als all unser Sehnen. Durch Christus, unsern Herrn. Amen.

Leitgedanke:

Ich will heute oft einen Akt der Liebe zu Gott erwecken.

Stoßgebet:

Komm, Heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen und entzünde in ihnen das Feuer deiner göttlichen Liebe.

O Maria, Mutter der schönen Liebe, bitte für uns!


Siebenter Tag

Komm, O Geist der Gottesfurcht!

"Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit. Heilvolle Einsicht gibt sie allen, die sie üben". Psalm 110

Zu Gotteskindern hat uns der Heilige Geist in der Taufe gemacht. Zur Behütung und Entfaltung dieser Gnade erfüllt er uns mit dem Geiste der heiligen Furcht. Nicht panische Furcht, die die Sünde nur wegen der Strafe meidet, will er uns geben, sondern die Furcht der Kinder, einen gütigen Vater zu beleidigen oder ihn zu verlieren. Diese Furcht quillt aus der Liebe zu Gott und aus der Kenntnis der eigenen Gebrechlichkeit. Je vertrauensvoller und kindlicher unsere Hingabe an Gott ist, um so wachsamer und vorsichtiger sind wir, Gott zu mißfallen. Ja, wir bemühen uns viel mehr, seinen Willen auch im Kleinsten zu erfüllen, seinen Gnaden zu entsprechen.

In den Psalmen kehrt oft der Gedanke wieder: "Selig, wer den Herrn fürchtet". Wie sollte die Gottesfurcht nicht froh machen, da sie alles fernhält, was sich zwischen Gott und unsere Seele stellen und die beseligende Verbindung mit Gott stören könnte! Sie gibt schon hier die Freude eines guten Gewissens, den Frieden mit den Menschen und die Hoffnung auf die ewige Vereinigung mit Gott. Diese Tage des besonderen Bittens um das Kommen des Heiligen Geistes sollen unsern Blick schärfen für alles, was seiner gnadenvollen Einkehr in uns sich hemmend in den Weg stellen könnte. Sie sollen uns nachdenklich machen und die Frage vorlegen: Was mißfällt dem Heiligen Geist in meinem Innern, das sein würdiger Tempel sein soll? Wie weit leitet der Geist der Gottesfurcht meine Gesinnung, mein Reden und Handeln, meinen Verkehr mit den andern?

Diese Tage des besonderen Bittens um das Kommen des Heiligen Geistes sollen unsern Blick schärfen für alles, was seiner gnadenvollen Einkehr in uns sich hemmend in den Weg stellen könnte. Sie sollen uns nachdenklich machen und die Frage vorlegen: Was mißfällt dem Heiligen Geist in meinem Innern, das sein würdiger Tempel sein soll? Wie weit leitet der Geist der Gottesfurcht meine Gesinnung, mein Reden und Handeln, meinen Verkehr mit den andern?

Gebet:

Gib uns die Gnade, 0 Herr, dass wir allezeit deinen heiligen Namen ebenso fürchten wie lieben; niemals willst du ja deine Führung denen versagen, die du begründest in treuer Liebe zu dir. Durch Christus, unsern Herrn. Amen

Leitgedanke:

Ich will mich heute mit besonderer Sorgfalt hüten, Gott zu auch nur im geringsten zu beleidigen.

Stoßgebet:

Heiliger Geist, durchdringe mich mit deiner heiligen Frucht.

Erschaff in mir ein reines Herz.


Achter Tag

Maria, Gnadenvolle, bitte für uns!

"Sie verharrten einmütig im Gebet... mit Maria, der Mutter Jesu". Apg

Wir finden keine Darstellung des Pfingstfestes, in der nicht die Gottesmutter im Mittelpunkt der betenden Gemeinde wäre. Mit welcher Inbrunst mag sie den Heiligen Geist erfleht haben! Besser als die Apostel hat sie den Heiland, die Absichten seines Herzens, seine Verheißungen verstanden. "Sie bewahrte alle Worte in ihrem Herzen". Deshalb wußte sie auch, wieviel von der gnadenreichen Ankunft des Heiligen Geistes für die Apostel, für die ganze Kirche abhängt. Voll Vertrauen legen wir daher unser Bitten um die Gnadenhilfe des Heiligen Geistes in ihr gütiges, verstehendes Herz. Wir wissen: die Braut des Heiligen Geistes, die Mutter der göttlichen Gnade wird uns ihre mächtige Fürsprache nicht versagen, wenn sie unsere Sehnsucht und unser Bemühen um eine gute Vorbereitung auf die Ankunft des Heiligen Geistes sieht.

Siebenfach ist der Gnadenstrom des Heiligen Geistes, den wir in diesen Tagen betrachtet und erfleht haben. Die Mutter "voll der Gnade" ist ganz erfüllt von ihm, und in mütterlicher Liebe wird sie den Heiligen Geist bitten, dass er auch unsere Seele überflute. Betaut mit der Gnade des Heiligen Geistes wird unsere Seele dann auch etwas von seinen Früchten hervorbringen, die da sind: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Milde, Güte, Langmut, Sanftmut, Treue, Mäßigkeit, Enthaltsamkeit, Keuschheit.

Gebet:

0 Herr, die Gabe unserer Liebe möge zu dir aufsteigen; höre auf die Fürsprache der seligen Jungfrau Maria, die du aufgenommen hast in den Himmel, und entzünde unser Herz mit dem Feuer der Liebe, auf dass es sich immerfort sehne nach dir. Durch Christus, unsern Herrn. Amen.

Leitgedanke:

Ich will heute oft die Mutter der göttlichen Gnade bitten, mir die Gnadengaben des Heiligen Geistes zu vermitteln.

Stoßgebet:

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade!


Neunter Tag

Kommt Heiliger Geist komm!

"Gott gibt den guten Geist denen, die ihn darum bitten." Lk 11, 13

Heute finden wir uns zum letzten Mal bei dieser Novene im harrenden Jüngerkreis ein und vereinigen unser sehnsuchtsvolles Bitten mit dem Flehruf der Apostel. Immer inniger wird unser Ruf: Komm, Heiliger Geist, komm! Gott selbst will, dass wir ein heißes Verlangen nach ihm, nach geistigen Gütern haben. Selig preist der Heiland alle, die Hunger und Durst nach Gerechtigkeit haben, und verheißt aber auch die Sättigung. Wir fassen heute nochmals die Vorsätze und Entschlüsse zusammen, welche die Betrachtung der Gnadengaben des Heiligen Geistes in uns geweckt hat, damit wir alles entfernen, was der gnaden  reichen Einkehr des Heiligen Geistes im Wege stehen könnte. Mit dem Psalmisten sprechen wir: "Ein reines Herz erschaff in mir, 0 Gott, und den rechten Geist erneuere in meinem Inneren!"

So kann es nicht ausbleiben, dass etwas von der erleuchtenden, umwandelnden, belebenden Wirksamkeit des Heiligen Geistes auch unserer Seele zukommt. Wenn wir die Novene in einem bestimmten Anliegen gehalten haben, dann überlassen wir es doch Gott, wie er uns erhören will; denn wir wollen nicht die Erfüllung unserer Wünsche, sondern seine Ehre. Wir vertrauen fest, dass Gott uns die Gnade gibt, die uns am meisten befähigt, seinen Absichten zu entsprechen, ob wir diese nun sehen oder nicht sehen dürfen. Das Wort des Völkerapostels an die Römer mahne und tröste uns: «Wenn wir aber hoffen auf das, was wir nicht sehen, so erwarten wir es mit Geduld Ebenso kommt auch der Geist unserer Schwachheit zu Hilfe; denn um was wir bitten sollen, wie es sich gebührt, wissen wir nicht, sondern der Geist selbst fleht für uns mit unaussprechlichen Seufzern. Röm 8, 25-26

Gebet:

Allmächtiger, ewiger Gott, in deiner überströmenden Güte schenkst du den Flehenden mehr, als sie verdienen, ja mehr, als sie bitten; gieße aus über uns dein Erbarmen; vergib, was unser Gewissen bedrückt, und gewähre, um was wir zu bitten nicht wagen. Durch Christus, unsern Herrn. Amen.

Leitgedanke:

Ich will heute recht oft um die Gaben und Früchte des Heiligen Geistes bitten.

Stoßgebet:

Komm, Heiliger Geist, komm!

Königin der Apostel, bitte für uns!



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