spuren

 

 

 

 

 

Gebete Mutter Teresa

1910 bis 1997

 

 

 

 

 

O Herr, du hast uns gesagt, dass unser Vater im Himmel für uns sorgen wird, so wie er für die Lilien auf dem Felde und die Vögel unter dem Himmel sorgt.
Du, der nicht einmal einen Platz hatte, wohin er sein müdes Haupt legen konnte, sei unser Lehrer. Lehre uns, auf Gottes Vorsehung zu vertrauen und hilf uns, unsere menschliche Habgier zu überwinden. Habgier hat nie jemanden glücklich gemacht. Gib uns die Kraft, uns dir ganz zu ergeben, damit wir ein Werkzeug sein können, deinen Willen zu erfüllen. Segne den Gebrauch des Geldes in der Welt, damit die Hungernden gespeist, die Nackten gekleidet, die Armen beherbergt und die Kranken gepflegt werden können. Und Herr, gib uns deinen Heiligen Geist, damit wir durch den Glauben, den du uns verleihst, klar erkennen, dass wir alle vor dir mehr gelten als jede schöne Lilie oder jede singende Lerche in der Luft.


Lieber Herr, Du hast mir Mut gegeben aus dem Vertrauen, daß Du mich annimmst. Laß mich alle Unerwünschten so lieben, wie Du mich liebst. Gib uns Anteil am Reichtum Deiner Liebe, dann werden wir auch einander annehmen.


Gepriesen seist du, Herr, der meinem Leben so viel Freude gebracht hat. Ich lächle, wenn ich den Reichtum deiner Segnungen sehe. Meine Augen lächeln, wenn ich sehe, wie hungernde Kinder gesättigt werden. Mein alter Mund lächelt, wenn ich sehe, wie Menschen begreifen, daß sie von dir gebraucht werden. Oft, Herr, lache ich aus vollem Herzen gemeinsam mit den Schwestern, wenn wir sehen, was du wirklich bist. Und täglich lachen wir mit der Freude, die du uns gibst, wenn wir dir unser Loblied singen. Dank dir für dieses wunderbare, fröhliche Lachen, Herr. Amen.


Liebster Herr. Werde ich dich, verkörpert in deinen Kranken, heute und jeden Tag sehen, und, während ich sie pflege, deine Schmerzen lindern. Wenn du dich auch verbirgst unter dem abstoßenden Mantel des Gereizten, des Fordernden, des Unvernünftigen, darf ich dich doch erkennen und sagen: "Jesus, mein Patient, wie süß ist's dir zu dienen." Herr, gib mir einen sehenden Glauben, dann wird meine Arbeit nie zur Plage, und ich werde neue Freude finden, im Eingehen auf Launen, im Erfüllen der Wünsche aller armen Leidenden. Ihr geliebten Kranken, wie seid ihr mir doppelt teuer, da ihr Christus mir verkörpert; und welch große Gnade ist es mir, euch pflegen zu dürfen. Liebster Herr, lass mich die Würde meiner hohen Berufung einsehen, mit all ihren Verpflichtungen. Lass nie zu, dass ich ihrer unwürdig werde, indem ich in Kälte verfalle, in Unfreundlichkeit oder in Ungeduld. Und, oh Herr, da du Jesus bist, mein Patient, sei gnädig auch mein geduldiger Jesus, verzeih mir meine Fehler und schau nur auf meinen Willen, der sich darauf richtet, dich zu lieben, dir zu dienen, in der Person eines jeden Kranken. Herr, stärke meinen Glauben, segne mein Tun und meine Arbeit, jetzt und immer.


Mach uns würdig Herr, unsern Mitmenschen in der ganzen Welt, die in Hunger und Armut leben und sterben zu dienen. Gib ihnen durch unsere Hand heute ihr tägliches Brot und durch unser Verstehen Liebe, Friede und Freude. Laß jede Schwester in der Person des Armen Jesus Christus sehen. Je abstoßender die Arbeit oder Person sind, desto größer müssen auch ihr Glaube, ihre Liebe und ihre freudige Hingabe sein, wenn sie unserm Herrn in dieser jammervollen Verkleidung dient.



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